200.000 Katalanen protestierten gegen Inhaftierungen
Kurz vor Ablauf eines Ultimatums aus Madrid verschärft die Inhaftierung zweier Anführer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung die Spannungen zwischen der spanischen Zentralregierung und den Separatisten in Barcelona. Zehntausende Menschen protestierten am Dienstagabend in Barcelona gegen die Festnahme von zwei führenden Aktivisten der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung.
Puigdemont "wird von seiner Position nicht abrücken"
Turull versicherte, der katalanische Regierungschef Carles Puigdemont werde dem Druck nicht nachgeben und Madrid erneut Dialog anbieten. "Er wird von seiner Position nicht abrücken", so Turull.
"Spanische Justiz raus"
Zum Protest aufgerufen hatten die Bürgerinitiative Katalanische Nationalversammlung (ANC) und der Kulturverein Omnium Cultural. Die beiden Präsidenten dieser einflussreichsten separatistischen Organisationen, Jordi Sanchez und Jordi Ciuxart, waren am Montag auf Anordnung einer Richterin in Untersuchungshaft genommen worden.
Den beiden Männern wird "aufrührerisches Verhalten" vorgeworfen. Ihnen droht eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren. Sie sollen unter anderem bei einer Demonstration am 20. September die Teilnehmer dazu ermutigt haben, Angehörige der staatlichen Polizeieinheit Guardia Civil einzukesseln. Dabei seien Fahrzeuge der Polizei beschädigt worden, erklärte der nationale Staatsgerichtshof.
Ungeachtet eines Verbots durch das Verfassungsgericht hatte die Regionalregierung von Katalonien am 1. Oktober "ein verbindliches Referendum" über die Unabhängigkeit der Region abgehalten. Rund 90 Prozent stimmten dabei für eine Abspaltung von Spanien. Die Wahlbeteiligung lag allerdings nur bei etwas mehr als 40 Prozent.
Ultimatum läuft bis Donnerstag 10 Uhr
Die Zentralregierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy gab dem regionalen Regierungschef Carles Puigdemont ultimativ bis Donnerstag um 10.00 Uhr Zeit, die Bestrebungen für einen eigenen Staat zu stoppen und zur verfassungsmäßigen Ordnung zurückzukehren. Madrid droht bei Zuwiderhandlung mit "harten Maßnahmen".
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