2 Millionen Menschen gelten als verschwunden

Proteste für 43 verschwundene Studenten in Mexiko,
Suchdienst des ÖRK leistet kostenlose Detektivarbeit bei der Suche.

Weltweit gelten mehr als zwei Millionen Menschen als verschwunden. Das teilte das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) anlässlich des internationalen Tags der Verschwundenen am 30. August in einer Aussendung am Montag mit. "Der Suchdienst des ÖRK hilft den Betroffenen dabei, sie zu finden", so Rotkreuz-Generalsekretär Werner Kerschbaum.

Hunderttausende seien aufgrund von Kriegen und Konflikten gewaltsam von ihren Familien getrennt, andere würden unbegründet durch staatliche Organe festgehalten oder verschleppt. "In Westeuropa gibt es zum Glück keine Staaten mehr, die Menschen verschwinden lassen", erklärte Kerschbaum. "Aber es kommen Menschen aus Ländern zu uns, wo das noch passiert."

2016 habe das ÖRK 2.177 Personen gesucht, zwei Drittel der Fälle seien die Folge aktueller Konflikte und Migrationsbewegungen. Laut ÖRK stammen die meisten gesuchten Personen aus Afghanistan, Somalia und Syrien - die Aufklärungsquote liegt bei rund zehn Prozent. Das letzte Drittel betreffe ältere Konflikte bis hin zum zweiten Weltkrieg, dort sei die Aufklärungsquote bedeutend höher.

Über die Online-Plattform "trace the face" lade der Suchdienst des ÖRK Fotos der Verschwundenen hoch - momentan seien über 3.300 Fotos dort zu finden. Laut ÖRK hat dank der hochgeladenen Fotos Sekeriye aus Somalia, der 2015 als 16-jähriger alleine nach Österreich gekommen ist, nun wieder Kontakt zu seiner Mutter: "Ich bin so froh, das kann ich gar nicht beschreiben (...) seitdem telefonieren wir oft. Dafür bin ich sehr dankbar."

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