10.000 über Nacht aus Rebellenvierteln in Aleppo geflohen

10.000 über Nacht aus Rebellenvierteln in Aleppo geflohen
Sie hätten "wegen der schweren Kämpfe und Bombardements" in dem von der Regierung kontrollierten Westteil der Stadt Zuflucht gesucht.

Mehr als 10.000 Menschen sind nach Angaben von Aktivisten seit Mitternacht aus den Rebellenvierteln im Südosten der umkämpften syrischen Stadt Aleppo geflohen. Sie hätten "wegen der schweren Kämpfe und Bombardements" in dem von der Regierung kontrollierten Westteil der Stadt Zuflucht gesucht, teilte die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit. Seit dem Beginn ihrer Großoffensive Mitte November eroberten die Regierungstruppen mehr als 85 Prozent von Ostaleppo von den bewaffneten Rebellen zurück.

Ein Einwohner in Aleppos Südosten sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe gesehen, wie in der Nacht Menschen massenweise in Richtung der westlichen Stadtviertel geflohen seien. Der Beobachtungsstelle zufolge gab es im Südosten Aleppos heftige Kämpfe zwischen Regierungssoldaten und Rebellen. Ein AFP-Korrespondent in West-Aleppo berichtete, die Nacht über seien äußerst heftige Bombardements aus dem Ostteil der Stadt zu hören gewesen. Sie seien so stark gewesen, dass die Fenster in westlichen Vierteln gescheppert hätten. Bei der internationalen Syrien-Konferenz in Paris warf US-Außenminister John Kerry am Samstag der Führung in Damaskus Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Aleppo vor. Die Teilnehmer des Treffens forderten mit Nachdruck eine Feuerpause und humanitäre Korridore zum Abzug der Menschen aus dem Ostteil der Stadt. Steinmeier nannte das Leid der Menschen in Aleppo "unermesslich".

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