Aus fürs Gesundbeten

Aus fürs Gesundbeten
Die Politik gelobt, nicht bei Kranken zu sparen. Das ist löblich, reicht aber nicht.

Seit 20 Jahren wird es versprochen, am Mittwoch war es wieder einmal so weit: Gesundheitsminister, Landeschefs und Kassenbosse geloben im Gesundheitssystem zu sparen. "Sparen" kann hier zu Recht nie heißen, dass ein Kranker aus Geldmangel draußen vor der Spitalstür bleibt. Wer sich mit 80 eine künstliche Hüfte machen lassen will, muss weiterhin damit rechnen können.

Was dringend nottut: Bei Spitälern, Ärzten und Medikamenten müssen die Kostensteigerungen von zuletzt bis zu sieben Prozent auf die Hälfte heruntergebremst werden. Denn sie sollen künftig nicht stärker steigen dürfen als die jährliche Wirtschaftsleistung

Die Botschaft hören wir wohl gerne. Aber reicht auch der Glaube? Bisher schoben Kassen und Länder einander die Kosten für die Krankenversorgung erfindungsreich zu. Nun wollen "anstelle des Verschiebebahnhofs"(LH Pühringer) die Kassen bei den Spitälern (bisher allein Ländersache) und die Länder bei der Ärzten (bisher allein Kassensache) wechselseitig mitreden.

Noch fehlt das spielentscheidende Kleingedruckte: Anreize zum Sparen und Sanktionen für jene, die weiter Geld ausgeben, als gäbe es kein Morgen. Sonst lässt bald auch hierzulande Griechenland grüßen – dort gehen jetzt auch in den Spitälern erstmals die Lichter aus.

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