Attentäter zünden Bomben auf belebtem Basar

Ein zerstörtes Tuk-Tuk liegt in einem Graben, während Polizisten die Szene untersuchen.
Bei Anschlägen sind zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern sind Zivilisten, ein Politiker und Sicherheitskräfte.

Bei einer koordinierten Selbstmordattacke dreier Attentäter sind in Afghanistan Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Behörden sprengten sich die Männer auf einem belebten Basar in der Stadt Zaranj im Südwesten des Landes in die Luft. Es ist der schwerste Anschlag seit Monaten.

Der blutigste Tag begann mit der Anschlagsserie in Zaranj, der Hauptstadt der Provinz Nimroz. Dabei seien bis zu 36 Menschen getötet und mindestens 66 verletzt worden, sagte Provinzgouverneur Abdul Karim Brahawi. Ein Attentäter sprengte sich nach Polizeiangaben vor einem Krankenhaus in die Luft, zwei weitere auf einem Basar. Der Markt sei besonders voll gewesen, da die Menschen für das Fastenbrechen einkaufen wollten.

Laut Polizei hatte ursprüngliche eine Gruppe von elf Attentätern geplant, sich an verschiedenen Orten der Stadt simultan in die Luft zu sprengen. Sicherheitskräfte hätten aber in der Nacht auf Dienstag zwei von ihnen getötet und drei festgenommen. Am Dienstag seien dann drei weitere Attentäter erschossen worden. Drei von ihnen sei es aber gelungen, ihre Bomben zu zünden.

Die Provinz an der Grenze zum Iran galt bisher als relativ sicher. Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. Ähnliche Attentate wurden in der Vergangenheit von den radikalislamischen Taliban verübt. Dass die relativ stabile Grenzregion ins Visier der Aufständischen geraten ist, vertiefte die Sorge vor einer Rückkehr des Bürgerkrieges nach dem Abzug der NATO-Truppen.

 

Politiker und vier Sicherheitsleute getötet

Wenige Stunden nach der Anschlagsserie in Zaranj wurden bei einer Bombenexplosion in der Provinz Kunduz im Norden Afghanistans zehn Menschen getötet. Ein ferngezündeter Sprengsatz sei auf dem wichtigsten Markt im Bezirk Arji explodiert, sagte ein Polizeisprecher. In Fayzabad in der nordöstlichen Provinz Badakhshan wurden ein Bezirksgouverneur und vier seiner Leibwächter bei einem Angriff aus dem Hinterhalt getötet, wie ein Behördenvertreter mitteilte.

Auf der pakistanischen Seite der Grenze wurden bei Gefechten am Unabhängigkeitstag Pakistans nach Angaben aus Sicherheitskreisen 23 Aufständische und drei Soldaten getötet. 18 weitere Soldaten seien bei den mehrstündigen Kämpfen am Dienstag im Stammesgebiet Orakzai verwundet worden, sagte ein Offizier der pakistanischen Grenztruppen, der nicht namentlich genannt werden wollte.

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