"Armut ist unsichtbar, dennoch Realität"
Wenn es draußen stürmt und die Temperaturen Richtung Nullpunkt sinken, freut man sich auf eine warme und behagliche Wohnung. Doch dieses Glück teilen in Österreich oft nur jene Menschen, die nicht in Armut oder an der Armutsgrenze leben.
Zehntausende Menschen fürchten sich daher vor dem Winter. Sie fürchten, dass sie ihre Wohnung verlieren; dass der Strom abgestellt wird; dass sie sich das Heizen nicht mehr leisten können. "Durch zu wenig Einkommen und zu hohe Energiekosten wird die Armut gefördert", sagt Franz Küberl, Präsident der Caritas Österreich. "Unsanierte Wohnungen und veraltete Geräte lassen die Kosten noch höher werden."
Deswegen startet die
Caritas im November ihre Inlandskampagne "Wärme schenken". "Mit einer Spende von 30 Euro kann eine bedürftige Familie ihre Wohnung schon zwei Wochen lang heizen und bekommt eine Sozialberatung", betont Michael Landau, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien.
Auch der Verbund-Stromhilfefonds der Caritas unterstützt seit 2009 benachteiligte Menschen bei den Stromkosten mit rund 100 Euro. Vor allem Stromabschaltungen im Winter möchte die Caritas vermeiden.
In Österreich leben derzeit 488.000 Menschen in Armut. Weitere 500.000 sind armutsgefährdet. Krankheit, Trennung oder ein Schicksalsschlag genügen oft, und die Leute stehen auf der Straße.
Von der Caritas werden auch die in der Mindestsicherung einberechneten Wohnkosten kritisiert: 188 Euro Wohnungskosten sind in den 753 Euro Mindestsicherung vorgesehen. Zu wenig, wie die Hilfsorganisation betont.
Spendenaufruf Die Caritas zahlt im Jahr mehr als 3,3 Millionen Soforthilfe an Bedürftige aus. Unterschlupf finden obdachlose Menschen in 27 Unterkünften in ganz Österreich, neun davon sind Mutter-Kind-Häuser.
Unter dem Motto "Schenken Sie doch heuer einen Heizkörper" ruft die Caritas zum Spenden auf.
Caritas-Spendenkonto:
PSK 7.700.004, BLZ 60.000,
Kennwort: Inlandshilfe
Dem Sonntags-KURIER liegt ein Erlagschein bei.
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