Alexej Nawalny: Russlands Erin Brokovich

Eine Demonstrantin mit Sturmhaube hält Schilder mit der Aufschrift „Free Pussy Riot“ hoch.
Wladimir Putin nimmt seine Opponenten weiterhin ins Visier – zuerst waren es Pussy Riot, jetzt wird der Blogger Alexej Nawalny angeklagt.
Eine Demonstrantin mit Sturmhaube hält Schilder mit der Aufschrift „Free Pussy Riot“ hoch.

Keine Gnade für Putin-Gegner: Nach dem Urteil gegen die Pussy Riot ging weltweit eine Welle der Empörung hoch.
Polizisten führen einen Mann mit grauem Bart ab, während Fotografen die Szene festhalten.

Bei Protesten vor dem weiträumig abgesperrten Gerichtsgebäude wurden mindestens 60 Anhänger der Künstlerinnen festgenommen, darunter Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow und Oppositionsführer Sergej Udalzow.
Ein Polizist führt eine Person mit einer orangefarbenen Sturmhaube in Handschellen ab.

Sechs Sympathisanten haben sich aus Protest gegen den Schuldspruch an den Zaun der russischen Botschaft in Berlin gekettet. Die Polizei schnitt die Demonstranten los und nahm ihre Personalien auf.
Eine Person hält ein Protestschild mit einem bearbeiteten Bild von Wladimir Putin in die Höhe.

Auch im Internet haben Sympathisanten der Punkband ihrer Wut über das Urteil Ausdruck verliehen. Von Russland über Europa bis in die USA und Australien machten Nutzer von Sozialen Netzwerken ihrem Unverständnis Luft.
Zwei Frauen halten Schilder mit einer Darstellung der Band Pussy Riot an einem Kreuz hoch.

Vor dem Moskauer Gericht  – eben jenem, in dem auch schon der Yukos-Prozess gegen Michail Chodorkowskij stattgefunden hat – hatten sich bereits zum Auftakt der Verhandlung dutzende protestierende Menschen versammelt.
Ein Mann demonstriert mit einem Schild, auf dem „Stop Inquisition, Freedom for Pussy Riot!“ steht, während ein Polizist vorbeigeht.

"Swobodu Pussy Riot" , protestierten die russischen Aktivisten – und ihr Ruf nach Freiheit findet weltweit Echo: Von Moskau über Wien bis Washington reicht die Solidaritätswelle.
Ein Demonstrant hält ein Schild mit der Aufschrift „Pussy Riot“ vor einem Gebäude.

Auch abseits von Moskau regte sich Protest – auch sehr plakativer: In der Newa-Metropole St. Petersburg protestierte der Aktionskünstler Pjotr Pawlenskij mit zugenähtem Mund und dem Schild "Pussy Riot hat wie Jesus den Tempel gereinigt" vor einer Kathedrale.
Das Gesicht eines Mannes, dessen Mund zugenäht ist.

Ihm wurde dasselbe Schicksal wie jenes der Musikerinnen zuteil: Pawlenskij wurde festgenommen.
Zwei Personen demonstrieren mit einem Schild, auf dem auf Russisch „Gottesmutter, vertreibe Putin!“ steht.

Auch Österreich hat sich beteiligt: Die Grünen Politikerinnen Judith Schwentner und Alev Korun forderten die Regierung zu offiziellem Protest auf. Außenminister Michael Spindelegger stimmt ein in den Chor der Kritiker: Mit zwei Jahren Haft auf eine "Protestaktion gegen das Regime zu antworten scheint mir absolut unverhältnismäßig", sagte Spindelegger am Freitagabend in der "ZiB2" des ORF.
Personen mit Sturmhauben und Regenschirmen demonstrieren vor einem Gebäude.

APA/GEORG HOCHMUTHAPA9120062 - 17082012 - WIEN - ÖSTERREICH: Anläs der UsverUsverk;ndung im Prozess gegen "Puss;PuRioy ioy Riot" rdie Bewe &we #3sa Antifa Wien" am Freitag,tag, 17. AuguAugust 2012, zu einer Soritätsk;tskundgebung in Wien auf. Im Bild:
Eine junge Frau mit der Aufschrift „свободу pussy“ auf ihrer Brust steht vor Polizisten und einem Mannschaftswagen.

Gesammelte Protestnoten kamen aus Tschechien: Prager Schriftsteller forderten in einem Brief an Präsident Wladimir Putin die sofortige Freilassung der drei Frauen. "Wir halten es für eine Unverschämtheit, dass Menschen für Regimekritik in Haft landen", heißt es in dem Schreiben.
Drei Frauen mit bunten Sturmhauben sitzen nebeneinander.

Auch über dem großen Teich ging man für Pussy Riot auf die Straße: Vor dem  russischen Konsulat in New York protestierten Demonstranten gegen den Prozess. Sie hängen ein "Free Pussy Riot!"-Spruchband und die für die Band typischen Strumpfmasken (siehe Foto) an den Zaun der Vertretung.
Mehrere Frauen, darunter Polizistinnen, gehen eine Treppe hinunter.

In Slowenien organisierten Aktivistinnen einen Protest vor der russischen Botschaft in Ljubljana. Auch ein Benefizkonzert unter dem Motto "Free Pussy Riot!" wurde veranstaltet.
Eine Frau hält ein Bild, das eine Performance vor dem Moskauer Kreml zeigt.

Hannes Swoboda, Präsident der Sozialdemokratischen Fraktion im EU-Parlament, nannte  das Vorgehen der russischen Behörden im Fall Pussy Riot unterdessen "besonders gravierend und zynisch".
Eine junge Frau blickt durch eine vergitterte Öffnung.

Auch abseits der politischen Bühne ist die Unterstützung für die inhaftierten Musikerinnen nicht zu überhören: Künstler wie Sting und die Red Hot Chili Peppers forderten etwa bei Auftritten Freiheit für Pussy Riot.
Alexei Nawalny ruft bei einer Demonstration.

Alexej Nawalny, Schöpfer des Slogans von der Putin-Partei als "Partei der Gauner und Diebe", steht unter Hausarrest. Nun hat die Anklage in einem umstrittenen Strafprozess wegen Untreue sechs Jahre Gefängnis ohne Bewährung gefordert.

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