190 Millionen-Gewinner wollen "Glück teilen"

Als Adrian Bayford es seiner Frau sagen wollte, "hat sie nur gesagt, ich soll still sein, die Kinder müssten schlafen." Der Millionenregen, der über die englische Familie hereingebrochen ist, ist der zweitgrößte in der britischen Lottogeschichte. Im Juli des Vorjahres ließ sich ein schottisches Ehepaar mit 185 Millionen Euro feiern. Die Bayfords haben jetzt 190 Millionen Euro und versuchen auf dem Boden zu bleiben: "Wir sind mit dem was wir hatten, zurecht gekommen und es ging uns gut," sagt die 40-jährige Gillian. "Warum sollte sich das ändern?" Gillian Bayford war bis Freitag Nachtkrankenschwester in einer Klinik in Cambridge, damit sie sich untertags um ihre zwei Kinder im Alter von vier und sechs Jahren kümmern konnte. Adrian Bayford, 41, hat in seiner Heimatstadt im ostenglischen Haverhill ein kleines Musikgeschäft.
Am Freitagabend, am Tag ihres großen Glücks, landeten die Kinder schließlich im Ehebett und die Eltern vor dem Computer: "Wir waren die ganze Nacht im Internet und haben nachgeschaut, was man sich alles für so viel Geld leisten kann." Am Dienstag traten sie vor die Öffentlichkeit und verkündeten stolz: "Wir wollen unser Glück teilen". Familie und Freunde sollen beschenkt werden, außerdem wolle man an Wohltätigkeitsorganisationen für Kinder spenden. Und Adrian will sich ein neues Auto kaufen, etwas "Geräumiges", sagte er. Auch eine größere Wohnung wird es geben und einen Besuch in Disney Land. Schließlich sind die Kinder jetzt Kinder von Millionären. Auch Kanada und die Rocky Mountains will der Zwei-Meter-Mann mit seiner Familie bereisen.

Warum Engländer so offen ihre Gewinne präsentieren? Jedenfalls haben sich auch die Rekordgewinner Colin und Chris Weir nicht mürbe machen lassen, obwohl sie nach dem Gewinn von Bettlern belagert wurden. Eine Million Pfund spendeten sie der schottischen Unabhängigkeitsbewegung (2014 wird über die Abspaltung von England abgestimmt). Den Nachbarn schenkten sie ihr altes Häuschen und einem 15-Jährigen Tennis-As spendierten sie den Aufenthalt in einer Tennisakademie in Barcelona. Als ihnen die Briefe zu viel wurden, in denen sie um Geldspenden gebeten wurden, zogen die Weirs nach Spanien.
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