Wenn am Finanzmarkt David gegen Goliath kämpft
Als im Vorjahr eine Gruppe von Internet-Usern das Schicksal des Computerspielhändlers Gamestop drehte, stand der Aktienmarkt auf dem Kopf. Nie zuvor haben Kleinanleger große Hedgefonds derart in Bedrängnis gebracht.
Gamestop befand sich Anfang 2021 schon seit längerer Zeit in unruhigem Fahrwasser. Der Konzern brauchte viel Geld, das nicht vorhanden war, für ein neues Geschäftsmodell. Denn ähnlich wie bei CDs werden auch Computerspiele kaum noch physisch gekauft. Große Hedgefonds wollten die Gunst der Stunde nutzen und haben darauf gewettet, dass die Aktie des Gaming-Händlers gänzlich abstürzen würde.
Doch dann startete eine Reddit-Community eine bis dato nie dagewesene Aktion. Zuhauf kauften Menschen, die nie zuvor Aktien gehandelt haben, die günstigen Gamestop-Aktien, um damit die Gewinnabsichten großer Hedgefonds zu vereiteln.
Reddit ist riesig und wird gelegentlich als Startseite des Internets bezeichnet. Hier werden Trends geschaffen: Ob politische Wahlkämpfe (#mega, #maga), Börsenspekulationen (#wallstreetbets) oder andere Trends. Reddit ist eine Social Media-Plattform, auf der Nutzer Posts abschicken können, die von anderen Nutzern hoch- oder runter-gevotet werden, je nachdem, wie ihnen der Inhalt gefällt. Erhält ein Post sehr viele Upvotes, dann steigt der Post in den Reddit Rankings und mehr Personen sehen ihn. Erhält der Post hingegen Downvotes, fällt dieser schnell in den Rankings und verschwindet aus dem Sichtfeld der Nutzer.
Dieser Vorfall hat viele Schieflagen im Finanzsystem aufgezeigt, die verdeutlichen, dass der Aktienmarkt dringend geändert werden müsste. Im Gespräch mit dem Regisseur der zweiteiligen Dokuserie "Gaming Wall Street" Tobias Deml, wirft der KURIER einen Blick in die Höhle namens Wall Street und ihre Machenschaften, wie etwa Naked Short Selling.
Dieser Podcast entsteht mit freundlicher Unterstützung der Bundesregierung: Alle Infos zur aktuellen Impfkampagne der Bundesregierung findet ihr auf www.gemeinsamgeimpft.at
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