Unterwurzacher will vor Turnier keine "unnötige Belastung"

Sie wisse, dass sie an einem guten Tag gegen alle schon einmal gewonnen habe, und an einem schlechten Tag nicht. Als Gesetzte hat die Weltranglistensechste in der ersten Runde ein Freilos, danach wartet die Siegerin aus Mamadama Bangoura (GUI) und Estefania Garcia (ECU), anschließend laut Papierform die Japanerin Miku Tashiro um den Poolsieg und den Einzug in das Halbfinale. Für die Viertelfinal-Verliererinnen geht es in der Hoffnungsrunde weiter.

"Du brauchst auch Glück mit der Auslosung, ob dir jemand liegt, oder nicht", weiß Unterwurzacher. Tashiro ist zweifache WM-Dritte, 2015 holte sie nach einem Finalerfolg über Unterwurzacher das Masters in Rabat. Auch heuer schlug sie beim Masters in Guadalajara zu, die 22-Jährige ist aktuell Nummer drei der Welt.

Unterwurzacher hatte auf ihrem Weg zur Olympia-Qualifikation vergangenen November eine Lungenembolie erlitten, bei ihrer sportlichen Rückkehr Ende März aber gleich den Grand Prix in Tiflis gewonnen. Im April holte die 23-Jährige mit EM-Silber in Kasan das erste Edelmetall in der Allgemeinen Klasse.

"Für mich war das erste Jahr in der Qualifikation sehr wichtig, da habe ich so viele Punkte gesammelt und mir so einen Vorteil herausgeholt, dass ich mich dann etwas zurücknehmen konnte. Und dann haben auch nach der Lungenembolie die Turniere so gut geklappt", sagte Unterwurzacher, die eine Kombination aus mehreren Faktoren - verschleppter Virus, Dehydrierung und Langstreckenflüge - als Auslöser für die Lungenembolie ausmachte.

Um das extreme Gewichtmachen zu verhindern, hat sie ihre Ernährung umgestellt. "Wenn du mit Fettreserven runtergehst, kannst umso mehr Muskelmasse aufbauen, das war ein super Umstieg. Ich habe die Zeit gut erwischt, dass ich das umsetze, deswegen bin ich sehr zufrieden, dass das so gut hinhaut."

Mit in Rio sind zwei ihrer besten Freundinnen. Zum einen Teamkollegin Bernadette Graf, die in der Kategorie bis 70 kg antritt. "Das ist fein, man motiviert und unterstützt sich gegenseitig, es war nie die Rede, dass nur eine nach Rio kommt. Wenn, dann beide, wir geben Vollgas." Als Trainingspartnerin ist Anna-Kartharina Told mit in Brasilien.