Schwergewicht Allerstorfer trifft auf "gescheites Kaliber"

Schwergewicht Allerstorfer trifft auf "gescheites Kaliber"
Den Russen Renat Saidow bezeichnet Daniel Allerstorfer als "gescheites Kaliber". Leicht werde das nicht werden, meinte der Oberösterreicher vor seinem Auftaktkampf am Freitag beim Judo-Olympiaturnier in der offenen Kategorie über 100 Kilogramm. "Aber er muss gewinnen und ich will gewinnen", versucht der 23-Jährige locker zu bleiben.

Die Routiniers Ludwig Paischer und Sabrina Filzmoser mit Auftaktniederlagen, sowie Bernadette Graf als Fünfte und Kathrin Unterwurzacher als Siebente schafften nicht den erhofften Medaillengewinn für Österreich in Brasilien. Allerstorfer ist indes nur krasser Außenseiter.

Übersteht der Olympiadebütant zwei Runden, würde wohl Superstar Teddy Riner aus Frankreich im Kampf um den Poolsieg warten. "Da müsste ich dann einfach dran glauben, dass ich ihn ärgern kann. Dann wird man sehen, was rauskommt", sagte Allerstorfer über den achtfachen Weltmeister, gegen den er im April beim Grand Prix in Samsun verloren hat.

Für Allerstorfer erfüllt sich wie für so viele Ringe-Neulinge ein Traum. "Ich habe mit fünf mit Judo angefangen und dann im Fernsehen alle möglichen Bewerbe der Olympischen Spiele von Sydney angeschaut. Papa kann sich erinnern, dass ich gesagt habe, da will ich auch einmal hin. Dass das jetzt aufgeht, ist echt ein Wahnsinn", sagte Allerstorfer, der schon immer ein Schwergewicht" gewesen sei.

In Österreich sieht es deshalb mit Trainingspartnern nicht so gut aus, umso wichtiger seien Trainingslager in Japan oder Korea. "Deshalb sind wir extrem viel unterwegs, damit eine Weiterentwicklung stattfindet." Seine Stärken sind die Fußtechniken. "Das macht mich für die Gegner schwer einzuschätzen und zu berechnen."

Er selbst wiegt bei 1,83 m 130 kg. "Ich bin eher kleiner und vom Gewicht her in der Mitte. Zwischen 120 und 140 sind die meisten. Es kann auch einer 2 m groß und 160 kg schwer sein. Da musst schauen, dass der nicht an deinen Körper kommt und dich umrennt. Du musst ihn auf Distanz halten." Er glaubt, dass er das Idealgewicht habe. "Alles was mehr ist, ist Ballast. Und weniger geht nicht. Ich brauche etwas, dass ich den ganz Schweren entgegenhalten kann."

Mit reichlich Krafttraining und dem richtigen Essen hält er sein Gewicht. "Ich kann voll reinbuddeln. Kohlehydrate esse ich immer, wenn die Trainingsbelastung hoch ist. Und viel Eiweiß halt."

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