Olympia: Österreicher sammelten 285.000 "Protestkilometer"
Die Kampagne der Dreikönigsaktion - wichtiger Partner der österreichischen Initiative Nosso Jogo ("Unser Spiel") - fordert, die Durchführung von sportlichen Großereignissen ohne negative Auswirkungen auf das Umfeld. "Für die Olympischen Spiele in Rio 2016 konnte dieses Ziel nicht erreicht werden", erklärte die Initiative. Zwangsumsiedlungen und Polizeigewalt gehören weiter zum Alltag.
Neben den gespendeten Trainings-, Workout- sowie Wettkampfkilometer - unter anderem auch von den beiden Olympiateilnehmerinnen Sabrina Filzmoser (Judo) und Ana Roxana Lehaci (Kanu) - haben nach Angaben von Nosso Jogo auch 2.500 Menschen ihre Petition unterschrieben. "Jetzt müssen die Sportverbände handeln und verbindliche Menschenrechtsstandards im Rahmen von Sportgroßereignissen entwickeln", fordert der Geschäftsführer der Dreikönigsaktion, Jakob Wieser.
Der Aussendung zufolge hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) bereits reagiert. Weitere Gespräche mit Nosso Jogo werde es demnach auch nach den Olympischen und Paralympischen Spielen geben.
Auch vor Ort wird gegen Menschenrechtsverletzungen und Missstände Gesundheits- und Bildungssystem mobil gemacht. In Rio beginnen die "Spiele der Ausgrenzung" mit einer Großdemonstration kurz vor der Eröffnung. "Es herrscht viel Angst. Die beiden 'Olympischen Feiertage' gestern und heute sollen die Leute von der Straße halten. Alle jüngsten Demonstrationen rund um den Olympischen Fackellauf wurden teils gewaltsam unterdrückt", sagte Menschenrechtsaktivistin Julia Bustamante Silva mit Hinblick auf die Anzahl der Teilnehmer.
Einen Erfolg konnte indes der Indigenen-Missionsrat Brasiliens (Conselho Indigenista Missionario/CIMI), dessen Vorsitz einst der österreichische Bischof Erwin Kräutler innehatte, verbuchen. Der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) verlieh ihm einen Sonderstatus innerhalb des UN-Gremiums, teilte die neue CIMI-Führung laut Kathpress am Freitag mit. Der neue Status ermöglicht es CIMI, an den Arbeiten des Gremiums teilzunehmen, Erklärungen und Petitionen zu präsentieren, sowie mit Beobachterstatus die Sitzungen des UNO-Menschenrechtsrates zu verfolgen.
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