Österreichs Tischtennis-Damen gegen Niederlande um Revanche
Die Mutter des knapp dreijährigen Louis war wie die anderen aus der rot-weiß-roten Equipe - Ausnahme Liu Jia - am 29. Juli angereist, hatte also knapp zwei Wochen der Vorbereitung vor Ort. Das bisher einzige Erfolgserlebnis in Pavillon 3 des Veranstaltungsgeländes Riocentro der Österreicherinnen hatte Liu Jia, und zwar mit 4:1 ausgerechnet gegen eine Niederländerin. Zum Aufeinandertreffen mit Li Jiao könnte es nun durchaus wieder kommen.
Die zweite wohl für das Einzel gesetzte "Oranje"-Spielerin ist Li Jie, im Einzel in Runde drei ausgeschieden. Die 32-Jährige ist Abwehrspielerin und für Liu Jia mittlerweile kein Schreckgespenst mehr. "Gott sei Dank fühle ich mich jetzt gegen Verteidigerinnen sicherer. Das ist ein wunderbares Gefühl", sagte die 34-Jährige der APA - Austria Presse Agentur. Das Training gegen Abwehr-Asse habe sich ausgezahlt. "Und dann geht dir dann auf einmal das Licht auf."
Liu Jia geht motiviert in den Teambewerb, die Zeichen stehen auf Revanche. "Wir haben eine offene Rechnung mit den Niederlanden. Bei der WM in Malaysia haben wir 2:0 geführt und die Partie noch unglücklich geschmissen", erinnerte sich die 34-Jährige an das Achtelfinale von Anfang März. Bundestrainer Liu Yun Jan bezeichnete die Chancen wie Polcanova mit 50:50.
Die 21-Jährige ist mit Li Qiangbing im Doppel zu erwarten, sie und Liu werden wohl die ersten Einzel bestreiten. Steht es nach diesen drei Partien nicht 3:0, geht es nach dem Doppel mit maximal zwei Einzeln weiter. Keine Spielerin darf mehr als zwei Partien bestreiten. "Ich glaube, wir haben gute Chancen", meinte Polcanova. "Es kommt auf den Kopf an. Wenn wir mental gut vorbereitet sind, stehen die Chancen gut."
Die Nummer drei der Niederländerinnen ist Britt Eerland, mit 22 Jahren etwa halb so alt wie ihre 43-jährige Teamkollegin Li Jiao. Bei erwähnter WM-Niederlage hatte Liu Jia Li Jie mit 3:0 in Griff, Li Qiangbing sorgte mit einem 3:0 über Li Jiao für die 2:0-Führung. Danach unterlagen aber Polcanova Eerland und Liu Jia Li Jiao jeweils 0:3 sowie Li Qiangbing Li Jie 2:3. Es wurde allerdings nicht nach Olympia-Modus gespielt, also ohne Doppel.
Im Fall eines Auftaktsiegs ginge es am Samstag (Ortszeit; Sonntag, 0.30 Uhr MESZ) im Viertelfinale gegen den Sieger aus den als Nummer zwei gesetzten Japanerinnen gegen die Polinnen. Gold-Favorit China befindet sich wie bei den Herren nicht in der Raster-Hälfte der Österreicher. Stefan Fegerl und Co. beginnen ihren Teambewerb am Samstag (20.00 Uhr MESZ) gegen Portugal.
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