Mehrkampf-Gold im Turnen erneut an Japaner Uchimura

Ein japanischer Turner jubelt mit geballten Fäusten und geöffnetem Mund bei einem Wettkampf.
Die Mehrkampf-Goldmedaille im Turnen der Männer bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ist wie in London 2012 an Kohei Uchimura gegangen. Der 27-jährige Japaner, seit 2008 bei Großereignissen im Mehrkampf unbesiegt (sechs Siege), setzte sich mit 0,099 Punkten Vorsprung vor dem Ukrainer Oleg Wernjajew durch. Bronze ging an den Briten Max Whitlock.

Mit diesem Sieg ist Uchimura der erste Turner seit 44 Jahren, dem im Mehrkampf die Titelverteidigung bei Olympia gelang. Für den Japaner ist es nach Gold im Teambewerb vor zwei Tagen die zweite Goldmedaille bei diesen Spielen.

"Ich werde noch bis zu den Spielen 2020 in Tokio weitermachen. Dann ist meine Tochter so alt, dass ich ihr zeigen kann, was ich noch drauf habe", kündigte der schier unschlagbare Super-Turner aus Tokio an. Seit sieben Jahren ist "King Kohei" nun im Mehrkampf ungeschlagen.

In Rio krönte er nach dem Sieg im Nippon-Team mit einem Last-Minute-Coup im Mehrkampf-Finale seine Laufbahn, in der er zuvor mit sechs Allround-WM-Titeln bereits einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt hatte. Als alle in Rio schon Oleg Wernjajew als Thronfolger sahen, brillierte Uchimura am Reck und nahm dem Konkurrenten aus der Ukraine einen ganzen Punkt ab. Der Besiegte haderte aber nicht mit der umstrittenen Wertung, sondern lobte den Sieger. "Kohei ist das im Turnen, was Michael Phelps im Schwimmen ist", meinte Wernjajew.

Doch für die Bescheidenheit des stillen Seriensiegers spricht seine Antwort. "Phelps und Bolt kennt jeder. Uchimura - wer ist das? Ich bin nicht so bekannt in der Welt." Dennoch ist er für die Turner längst der Größte. Seine perfekte Umsetzung von Höchstschwierigkeiten ist ein Vorbild für künftige Turn-Generationen.

Kommentare