Koschischek geht im Kraulsprint auf 25-Sekunden-Barriere los
"25,17 ist mein Rekord, am liebsten würde ich unter 25 Sekunden bleiben", verriet die Wienerin der APA. Zwei Zehntel sind im Sprint schon recht viel. Da muss im Lauf alles passen, um die Marke unter die Schallmauer zu drücken. "Du darfst dir keinen Fehler erlauben. Egal ob Schwimmen oder Leichtathletik, die anderen trainieren auch, und du musst es halt abrufen können."
Koschischeks bisher beste Olympia-Platzierung war ein 26. Platz 2008 in Peking über 100 m Delfin. Auch 2012 in London war sie über den 100er unterwegs (37.), dann sattelte sie auf die absolute Kurzstrecke um. Mit den Rio-Spielen ist es mit Olympia für die 29-Jährige dann wohl vorbei: "Das sind für mich wahrscheinlich die letzten Spiele. Von meiner Streckenwahl würde es bei mir auch noch in vier Jahren gehen, aber das ist noch eine lange Zeit."
Vorerst liegt der Fokus aber nur auf Freitag. Koschischek wird vor Ort von Lasse Frank betreut, Trainer von Felix Auböck. Ihr Coach Walter Bär hat keine ÖOC-Akkreditierung, für die Athletin keine gute Konstellation. "Es ist nicht mein erstes Großereignis", vertraut sie einerseits auf ihre eigene Routine. "Aber im Prinzip bin ich fast drei Wochen in Rio, bevor mein Rennen losgeht. Und da arbeitest du nicht mit jemanden, mit dem du das ganze Jahr arbeitest."
In der unmittelbaren Vorbereitung auf ihr wichtigstes Saisonrennen ist die Athletin des ASV Wien nun mehr selbst gefordert. "Was es zu überwinden gilt, ist abgesehen vom Druck von außen die eigene Erwartungshaltung", erläuterte Koschischek. "Ich glaube, die muss man so unter Kontrolle haben, dass man sagt, okay, am Tag X lasse ich alles raus, was ich habe. Daran kann man arbeiten. Einerseits ist das meine größte Stärke, aber auch mein größter Gegner."
In der Vorbereitung holte sich Koschischek u.a. bei den German Open den Feinschliff, am 25. Juli erfolgte die Abreise nach Rio. Im Countdown der letzten Tage und Stunden ist nun jede Kleinigkeit wichtig. "Da gilt es, das rauszuholen, was man sich antrainiert hat. Und, dass man mental bereit ist, dass man diese Balance hat zwischen alles rauslassen, aber auch nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Das ist mit Abstand das Härteste, was man zu meistern hat."
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