Kanutinnen Schuring/Lehaci im Kajak-Zweier B-Final-Dritte

Kanutinnen Schuring/Lehaci im Kajak-Zweier B-Final-Dritte
Die österreichischen Flachwasser-Kanutinnen Yvonne Schuring und Ana Roxana Lehaci haben bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im Kajak-Zweier über 500 m Gesamtrang elf belegt. Am Dienstag paddelten sie im B-Finale nach Zielfoto-Entscheid auf Rang drei. Auf Laufsieger Schweden fehlten 1,627 Sekunden, auf die gesamt zehntplatzierten Serbinnen knapp sieben Zehntel.

Angesichts ihrer erst am 26. Juli erfolgten Nachnominierung für die Spiele konnten die beiden mit dem Abschneiden gut leben. "In der kurzen Zeit haben wir sehr viel erreicht und Teams hinter uns gelassen, die eigentlich auch sehr gut sind", sagte Schuring. "Es haben sich wirklich nur die Besten qualifiziert. Wir sind fast einen Top-Ten-Platz gefahren, und damit kann man absolut zufrieden sein."

Das B-Finale sei windtechnisch schwierig zu fahren gewesen. "Bei 250 m hat uns ein bisschen die Abstimmung gefehlt, aber wir sind dann gleich wieder reingekommen", erklärte die 38-Jährige. "Der Schlussteil war wieder sehr gut. Alles in allem war es ein gutes Rennen. Ein bisschen von der Qualität her hinter dem Semifinallauf zurück. Aber wir haben uns nichts vorzuwerfen."

Lehaci sah es ähnlich, nachdem sie und Schuring nur rund zwei Wochen in einem Boot gesessen waren. "Fast das Finale erreicht, das hätte man sich vorher nicht erträumt. Und wir haben versucht, es jedem zu zeigen, dass wir es verdienen, bei den Spielen zu sein." Schuring gab an, dass das Verpassen des Finales um nur 17/100 gut verarbeitet worden war: "Wir haben uns wieder konzentriert und sehr gut angeschoben."

Sich für den Einer-Vorlauf über 500 m (Mittwoch, 15.19 Uhr MESZ) wegen des Verpassens des Zweier-Finales zu schonen, war für Schuring kein Thema. "Die Rennen, die man fährt, soll man gescheit fahren", meinte sie. "Wer weiß, was morgen ist. Es geht so schnell und du bist ausgeschieden." Sie sei im Einer in einem starken Vorlauf. Da sie sich nun dreimal sehr verausgabt habe, könne es auch sein, dass es im Einer nicht ganz so gut gehen werde.

Die Gedanken beider gelten aber auch schon der Zeit nach den Olympischen Spielen. Im Herbst stehen im Verband Neuwahlen an, Langzeitpräsident Walter Aumayr soll nicht mehr kandidieren wollen. Schuring möchte daher bis in den Winter warten, ehe sie über ihre sportliche Zukunft entscheidet. Im Herbst wolle sie noch ein paar Rennen fahren, eher im Marathon-Bereich. Momentan habe Olympia der Oberösterreicherin wieder Lust auf Kanu gemacht.

Lehacis Pläne sind konkreter, die Linzerin will sich künftig auf die 500 m im Einer konzentrieren. "Gegen den Zweier habe ich auch nichts auszusetzen", erläuterte die gebürtige Rumänin. "Weil wenn man sich im Einser steigert, steigert man auch das Mannschaftsboot. Falls sich ein Zweier ergibt, wäre ich nicht abgeneigt." Schuring bestätigte ihrer Partnerin eine gute Einer-Basis: "Man hat gemerkt hinten im Boot, da ist Kraft und Potenzial vorhanden."

Die ebenso für die Spiele nachnominierte Viktoria Schwarz hatte am Montag nach ihrem 21. Platz im Einer über 200 m gemeint, nun auf diese Distanz und diesen Bewerb zu gehen. Mit Lehaci hatte sie sich vier Jahre lang im Zweier auf die Rio-Spiele vorbereitet, nach einem Schlafwandel-Sturz Ende Mai mit Knochenbrüchen war sie in Rio nur im Solo-Boot im Einsatz. In London 2012 waren Schuring/Schwarz im Zweier Fünfte geworden, ehe sie sich trennten.

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