Graf darf sich "von Eindrücken nicht überwältigen lassen"

Porträt einer jungen Frau in Sportkleidung mit dem österreichischen Wappen.
Bei Bernadette Graf stellt sich die Lockerheit meist erst nach dem ersten Turnier-Kampf ein. In Rio de Janeiro muss die 24-jährige Tirolerin bei ihrem Olympia-Debüt aber von Beginn an ihre Nervösität in den Griff bekommen. Nach einem Freilos wartet am Mittwoch in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm die Siegerin der Begegnung Assmaa Niang (MAR) gegen Maria Portela (BRA).

Sie wolle, erzählte Graf im Gespräch mit der Austria Presse Agentur, die Spiele wie ein normales Turnier betrachten. "Wichtig wird sein, dass ich mich von den Eindrücken nicht überwältigen lasse. Der erste Kampf ist der wichtigste, vor dem bin ich meistens am nervösesten. Wenn der gut über die Bühne gegangen ist, bin ich lockerer, dann geht es immer leichter", sagte die WM-Fünfte von 2015 und dreifache EM-Bronzemedaillengewinnerin.

Leicht wird hingegen nicht die mögliche nächste Gegnerin. Laut Papierform wird es die starke Deutsche Laura Vargas Kochs sein, die auf Platz vier der Welt steht. Graf ist Siebente. In einem möglichen Halbfinale könnte es zum Aufeinandertreffen mit der topgesetzten Niederländerin Kim Polling kommen. Graf hat "10, 15" Kämpferinnen auf der Rechnung, die eine Medaille machen können.

Ein halbes Jahr der zweijährigen Olympiaqualifikation verpasste sie wegen eines bei der WM erlittenen Kreuzbandrisses, sie schaffte es dennoch souverän. Beim Comeback Mitte Februar überzeugte sie nach fünf Ippon-Siegen mit dem Erfolg beim Grand Prix in Düsseldorf. "Der Kreuzbandeinriss kam zu einem blöden Zeitpunkt. Ich hatte aber genug Zeit und ein tolles Comeback gefeiert", weiß sie. Insgesamt seien die vergangenen zwei Jahre aber hart gewesen, mit "Höhen und Tiefen und Verletzungen und erfolgreichen Wettkämpfen".

Da vor ihr bereits die Teamkollegen Ludwig Paischer, Sabrina Filzmoser und Kathrin Unterwurzacher in der Carioca-2-Halle im Olympischen Park in Barra kämpften, hatte Graf viel Zeit, sich mit der Halle vertraut zu machen. "Das ist sehr wichtig für mich, ich bin froh, wenn ich das alles schon sehe, weiß, wie die Aufwärmhalle ist, ob es in der Wettkampfhalle kalt oder warm ist. Das sind Eindrücke, die entscheidend sein können."

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