Das Schicksal des Gehers Tallent: Kein Gold in Echtzeit
Der damals siegreiche Russe Sergej Kirdjapkin wurde später des Dopings überführt und disqualifiziert. Ein Olympiasieg in Echtzeit blieb Tallent auch dieses Mal verwehrt. "Ich wollte gewinnen. Das war mein Ziel, nachdem, was in London geschehen ist, dafür, dass ich die Goldmedaille so spät bekommen habe", sagte Tallent. "Ich wollte Olympiasieger sein für mehr als nur ein paar Monate."
Kaum ein Leichtathlet hat in den vergangenen Jahren so unter gedopten Konkurrenten gelitten wie Tallent: In der Ergebnisliste der WM 2011 ist er vom dritten auf den zweiten Platz gerutscht, weil der Russe Sergej Bakulin überführt wurde. Für die WM 2013 wurde ihm als ursprünglich Vierter nachträglich Bronze zugesprochen. Im diesjährigen World Race Cup belegte er Rang zwei. Der italienische Sieger Alex Schwazer ist als Wiederholungstäter inzwischen für acht Jahre gesperrt.
Das australische Olympia-Komitee hat im Juni für Tallent eine Siegerehrung für 2012 abgehalten - auf den Treppen vor dem Parlament in Melbourne. Bei Regen, vor 1.000 Zuschauern, während die Hymne erklang. "Es war ein besonderer Moment", sagte er später. "Aber nie so, wie es an diesem einen Tag in London hätte sein sollen." Dass er Olympiasieger von 2012 ist, hatte er im März zuhause vor dem Computer sitzend erfahren. Da wartete er auf das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs CAS.
Am Freitag siegte Weltmeister Toth in 3:40:24 Stunden, der lange führende Tallent benötigte 3:41:16 Stunden. "Heute war es sehr hart. In Peking war es auch heiß, aber ich denke hier war es viel, viel schlimmer", klagte der frisch gebackene Olympiasieger. Der drittplatzierte Japaner Hirooki Arai wurde zunächst disqualifiziert, sein Protest war jedoch erfolgreich, so dass er Bronze vor dem Kanadier Evan Dunfee behielt.
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