Corinna Kuhnle bereit für den finalen Schritt

Das war der Niederösterreicherin im Kanal von Deodoro in der Vorläufen noch nicht gelungen. Kuhnle biss sich an der Schlüsselstelle zweimal die Zähne aus und kam nicht über Platz zwölf hinaus. Im Halbfinale der besten 15 muss also eine Steigerung her. Beunruhigt ist die 29-Jährige angesichts der wenig berauschenden Fahrten aber nicht, weder ihre Läufe noch die teils besseren der Konkurrenz seien besonders aussagekräftig.
Kuhnle absolviert den olympischen Wettkampf offensichtlich viel entspannter als 2012. "Es ist jetzt mehr ein normales Rennen. Natürlich ist es Olympia, aber es sind meine zweiten Spiele, deshalb ist es weniger aufregend. Es ist schön und toll, da zu sein, aber es ist nichts, was mich beängstigt oder extrem nervös macht, wie es vielleicht in London war", erläuterte die Weltcup-Gesamtsiegerin der Jahre 2014 und 2015.
Sie setzte sich nicht auch mehr so stark unter Druck, ihr Leben sei schließlich auch nach London gut verlaufen. "Es ist ein Spiel, ein Sport und ich versuche mein Bestes zu geben und mich selbst zufriedenzustellen", erläuterte das Kraftpaket. Kuhnle sieht es als Vorteil an, nicht als Gejagte in die Entscheidung gehen zu müssen, und wähnt sich auf Augenhöhe mit den anderen Mitfavoritinnen. "Ich sehe es nicht so, dass die Konkurrenz unschlagbar ist."
Ihr Trainer Michael Seibert traut ihr jedenfalls einen großen Coup zu. "Die Zeiten, die vorne gefahren worden sind, kann sie auch fahren. Es geht Schritt für Schritt, jetzt kommt der nächste und dann hoffentlich der finale Schritt", sagte der Deutsche und meinte damit wohl die Goldmedaille.
Kuhnle merkte an, dass die Vorläufe oftmals nur ein Vorspiel mit wenig Aussagewert seien. Sie habe es schon selbst mehrfach erlebt, dass man trotz Vorlaufbestzeit dann in der Entscheidung ganz wo anders im Feld landet.
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