Auch Australien kritisiert nach Rio-Flop Sportförderung

Auch in Australien wird nach einem enttäuschenden Abschneiden bei den Sommerspielen in Rio die nationale Spitzensportförderung hinterfragt. In Kritik steht die Australian Sports Commission (ASC) mit ihrem Förderprojekt "Winning Edge", nachdem man in Brasilien mit acht Gold- und insgesamt 29 Medaillen das schlechteste Abschneiden in 24 Jahren verzeichnet hat.

Damit landete Australien im Medaillenspiegel auf Platz zehn, während etwa der traditionelle Erzrivale Großbritannien hinter den USA Zweiter geworden war. Die nun stattfindende Diskussion erinnert an die Geschehnisse in Österreich, das bekanntlich bei den vergangenen zwei Teilnahmen keine Medaille (London) bzw. nur eine Bronzene (Rio) geholt hat.

Denn auch die ASC verteidigte ihr nach London 2012 ins Leben gerufenes Programm mit dem Hinweis auf Langfristigkeit und vielversprechenden Nachwuchs. In traditionell starken Sportarten wie Schwimmen, Radfahren und Rudern hatte man in Rio hingegen "nur" vier Goldene geschafft. ASC-Chef John Wylie entgegnete Kritikern des Nationalen Olympischen Komitees, dass das Programm den Sport stärken würde, aber nicht über Nacht gute Resultate produzieren könne.

Bemerkenswert: Mit 340 Millionen Dollar (229,64 Mio. Euro) hat Australien in den vergangenen vier Jahren mehr als das zehnfache von dem in Olympische Sportarten investiert, was Österreich in sein "Projekt Rio" pumpte. Man mache auch nicht ausschließlich das Geld für das magere Rio-Abschneiden verantwortlich, betonte Wylie. Der Ruf nach noch mehr Geld ist aber bereits da. Dazu beitragen soll eine neue, nationale Sport-Lotterie.

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