Alexandri-Schwestern ließen ihren Olympia-Traum wahr werden

Dafür müssten es Anna Maria und Eirini Marina Alexandri unter 24 Duetten über die freie und technische Kür unter die Top zwölf schaffen. Die beiden Wettkampfteile sind für Sonntag und Montag (jeweils 16.00 Uhr MESZ) angesetzt. Die Medaillenentscheidung folgt am Dienstag (19.00). Die beiden treten mit der Empfehlung von Platz fünf bei den heurigen Europameisterschaften in London und Silber bei den vorjährigen Europaspielen in Baku an.
Dass sie nun für Österreich bei den Spielen sind, können die beiden manchmal selbst noch nicht ganz glauben. "Natürlich war das ein Wunsch, aber wir haben das nicht wirklich geglaubt", erinnerte sich Eirini Marina an die Zeit der Übersiedlung von Griechenland in ihre neue Heimat zurück. "Wir haben gesagt, das Ziel ist Rio, wir haben es aber nicht wirklich geglaubt. Zuerst war es ein Stress mit der Einbürgerung. Da waren wir zuerst schon traurig."
Die letztlich im Juni 2014 eingebürgerten Schwestern kennen das Olympia-Becken im Maria-Lenk Aquatic Center seit Anfang März, als sie dort ihr Rio-Ticket gelöst hatten. Vor einigen Tagen glaubten sie aber, das Becken nicht wieder zu erkennen. Das Wasser hatte sich grün gefärbt. "Es ist nicht so angenehm, die Mädchen schmecken das Chlor", sagte ihre Trainerin Albena Mladenowa. Augenbrennen haben sie aber nicht, da sie mit Schwimmbrillen trainieren.
Allerdings hat sich noch ein anderes Ärgernis ergeben. "Das Wasser im Wettkampfbecken ist für Synchronschwimmerinnen zu kalt", erzählte die Betreuerin der Austria Presse Agentur. "Sie haben das für die Wasserballer gemacht, das sind harte Männer." Die Bewerbe im Synchronschwimmen finden ebenfalls in diesem Becken statt, die Überwindung für die "Nixen" ist groß. Krank geworden sind die Alexandris von der Kälte aber nicht.
Daher scheinen die Voraussetzungen für die Jüngsten im 48-köpfigen Feld gegeben, die Alexandris werden am 15. September 19 Jahre. "Das Finale ist das Ziel", sagte Eirini Marina. Dass noch nicht mehr geht, liege auch an den Wertungsrichtern. Bei den Europameisterschaften sei das auch spürbar gewesen. "Ein paar Trainer haben gesagt, wir sind sehr gut, eigentlich müssten wir Dritte sein. Aber die Wertungsrichter. Das braucht noch ein bisschen Zeit."
An das Kür-Programm der Alexandris sollten sich die Damen und Herren Juroren aber schon gewöhnt haben. Seit zwei Jahren ist es unverändert nach Musik aus "Schwanensee". Der technische Teil ist aber mit Beginn der vergangenen Saison im September neu aufgestellt worden. Auch an das Mentale wurde gedacht. "Wir arbeiten seit Mai 2015 mit einer Sportpsychologin", berichtete Anna Maria. "Vom Kopf her hilft es uns."
In Tokio 2020 soll für die dann erst 22-Jährigen jedenfalls schon mehr möglich sein, davor wird im Marschplan eine EM-Medaille angestrebt. Ein WM-Finale haben die Alexandris schon verbucht, nämlich im Vorjahr in Kasan in der Technik. Mladenowa sieht die beiden auf einem guten Weg: "Ihre Kür ist schon viel stärker, verbessert an Kraft und Ausdauer, hat eine bessere Artistik. Eigentlich ist diese Choreografie schon sehr, sehr gut."
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