49er-Duo Nico Delle Karth/Niko Resch ratlos und enttäuscht
Man sei enttäuscht, es sei mühsam, weil es nicht locker losgehe, erklärte Resch. Die Leichtigkeit vergangener Regatten hat sich noch nicht eingestellt. "Es fühlt sich schwierig an, weil das Feld einfach extrem stark ist. Und der Wind schwierig ist. Die anderen Boote haben auch ihre Probleme. Aber sie sind dann halt zwei gute und zwei schlechte Wettfahrten gefahren, und wir halt drei schlechte. Es läuft einfach nicht gut."
Trotzdem glaubt der Kärntner daran, dass noch nicht alles verloren ist. "Es sind noch sechs Wettfahrten, das sind viele Punkte. Und das Medal Race auch noch dazu. Und wir waren oft genug in der Situation. Aber es ist einfach extrem anstrengend. Es ist nicht, dass wir mal frei raus gehen und von Anfang an zeigen können, was wir drauf haben."
Am freien Tag wollten sie einerseits regenerieren, andererseits das Material überprüfen. "Schauen, ob wir beim Speed noch was nachschrauben können, das heißt den Trimm optimieren. Und dann frisch in die nächsten Wettfahrten starten."
Alles zu riskieren, ist keine Option. "Volles Risiko kann man am Start machen, aber die Starts funktionieren super. Bei den Wettfahrten kannst du dich auch alleine in eine Ecke stellen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass das aufgeht, ist gegen null. Weil 19 andere schlaue Köpfe da draußen auch herumfahren." Man müsse ein bisschen genauer und schneller die wichtigen Entscheidungen treffen, dann sollte es passen.
Kommunikationsproblem gibt es am 49er keines, versicherte Resch, Olympiavierter von London. "Bei manchen Situationen kann man nicht viel kommunizieren, da muss Nico schnell entscheiden. Es ist ein Abwägen zwischen schnellen Entscheidungen und kurz nachdenken, ob es noch funktioniert. Wenn man zu viel zögert, kann die Situation weg sein und dann gibt es die Option nicht mehr."
Dass im Gegensatz zu anderen internationalen Meisterschaften und Weltcups kleinere Teilnehmerfeld liege ihnen eigentlich. "Wir können dann mehr auf den Wind gehen. Aber das haben wir bisher auch noch nicht gezeigt." Man habe gut trainiert, kenne sich beim Wind aus, aber das auf den Punkt zu bringen, funktioniere nicht. "Wir müssen schauen, dass wir das irgendwie hinbekommen."
Man werde auch mit dem Psychologen Günter Amesberger besprechen, wie man am besten an die Sache herangehe. Hilfreich ist sicher auch, dass Christina, die Ehefrau von Niko Resch, am Sonntag in Rio eintraf. Delle Karths Freundin Denise ist bereits länger in Brasilien.
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