VW T-Cross im Test: Ein Polo für den Großstadtdschungel

Ein goldfarbener VW T-Cross fährt auf einer Landstraße.
Was kann das schicke Kompakt-SUV mit Frontantrieb?

Seitdem es schick geworden ist, das Auto für den Klimawandel verantwortlich zu machen, haben speziell SUV’s mit aggressiver Ablehnung zu kämpfen.

Ein Faktum, an dem aber nichts dran ist. Wirft man nämlich einen Blick in die heimische Zulassungsstatistik des Gesamtjahres ’18, zeigt sich, dass überwiegend Klein-SUV gekauft wurden. Konkret: 2018 lag der SUV-Anteil bei uns über alle Klassen hinweg bei 117.786 Einheiten, davon gehörten 100.626 in das Segment der Kompakten und Ultrakompakten. Die großen Brummer fallen da überhaupt nicht ins Gewicht, weil sie im Vergleichszeitraum nur bescheidene 5775 Abnehmer fanden.

Ein goldfarbener VW Taigo parkt vor einem weißen Gebäude mit einem Torbogen.

Kein Grund also, den neuen T-Cross anzufeinden, der als kleinster VW-SUV auf dem Polo basiert, diesen aber in der Höhe um rund 13 und in der Länge um rund 6 cm überragt. Daraus resultieren 9 cm mehr Sitzhöhe, was einen bequemeren Einstieg und eine bessere Rundumsicht ergibt. Mit 4,11 m Länge nochmals gedrungener als der auch noch frische T-Roc, setzt der T-Cross aufs angesagte Trendformat und positioniert sich als peppige Alternative zum konservativer gezeichneten Polo.

Der höher gelegte Kleinwagen, der übrigens ausschließlich mit Frontantrieb offeriert wird, ist ein für VW-Verhältnisse flott gestyltes Auto. Als Beweis dafür mögen die selbstbewusst-bullige Front mit dem Kühlergrill im Stil des großen Touareg, die konturierten Radläufe und die markante Heckpartie mit durchgehendem Leuchtenband gelten.

Innenansicht eines Volkswagen-Autos mit Blick auf Armaturenbrett, Lenkrad und Navigationssystem.

Wer einen VW kennt, findet sich auch im T-Cross-Cockpit zurecht – als Manko sei aber vermerkt, dass harte Kunststoffe dominieren, die einen eher tristen Eindruck hinterlassen.

Variables Cargoabteil

Überzeugender ist da schon der Nutzwert: Lobenswerterweise ist nämlich eine um 14 cm verschiebbare Rückbank serienmäßig, die entweder mehr Beinraum (als im Golf) oder einen größeren Kofferraum ermöglicht, der die Kleinwagenklasse sprengt. Das Cargoabteil lässt sich von 385 auf 455 Liter erweitern, wird die 60:40 teilbare Rücksitzlehne umgeklappt, steigert sich das Ladevolumen sogar auf reisetaugliche 1281 Liter.

Der offene Kofferraum eines weißen Autos.

VW erwartet, dass sich 45 Prozent der Käufer für den 1,0-TSI-Turbo-Benziner mit 95 PS entscheiden. Für jene Antriebsvariante also, die der Motor-KURIER probiert hat.

Der kleine 3-Zylinder ist ein alter Bekannter, geht gut gedämmt und mit hoher Laufkultur sowie – dank eines Otto-Partikel-Filters – sorgsam nach Euro-6d-Temp abgasgereinigt der Arbeit nach. Das Antriebsaggregat liefert erstaunlich pralle Durchzugskraft aus dem Drehzahlkeller und bleibt auch beim Spritkonsum in ausgesprochen bescheidenem Rahmen.

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