Test Citroën C3 Aircross: SUV in sozialverträglicher Aufmachung
Nach einigem Suchen hat Citroën inzwischen die eigenständige Rolle im Marken-Kaleidoskop des PSA-Konzerns gefunden. Was mit dem aktuellen C3 begonnen hat, wird jetzt erfolgreich auf die ganze Palette ausgerollt.
Die neue Marken-Philosophie, die sich aus der Geschichte als Anbieter von Autos für Individualisten (von 2CV bis DS) nährt, zeigt sich auch am Nachfolger des C3 Picasso. War dieser noch als kleiner Minivan angelegt, kommt der neue C3 Air cross als knuffiger SUV daher, dessen unverwechselbare Optik für hohe Sozialverträglichkeit sorgt. So zumindest die Erfahrungen mit den Reaktionen auf den Testkandidaten im Alltagsverkehr.
Die gute Stimmung, die ein C3 , zumal in der fröhlichen Lackierung des Testkandidaten, verbreitet, setzt sich weitgehend auch im Fahrbetrieb fort. Einen großen Anteil daran hat im vorliegenden Fall der 120-PS-Diesel unter der kurzen Haube, Nicht nur, dass er dank SCR-Entstickung samt Adblue-Einspritzung sauber ist, verhilft er dem Klein-SUV zu einer äußerst flotten Gangart. Wer sich nicht scheut, das manuelle 6-Gang-Getriebe entsprechend aufgeweckt zu bedienen, wird mit sehr gutem Durchzug in allen Fahrsituationen belohnt.
Dafür, dass all die Agilität nicht in Kurvenräuberei ausartet, sorgt schon das Fahrwerk. Dieses erlaubt es zwar, präzise seine einmal eingeschlagene Spur zu ziehen, ist aber ganz der Markenphilosophie folgend eher weich abgestimmt.
Weiche Sitze
Gleiches gilt auch für die Sitze, die stimmig ins Gesamtbild passen. Zwar bequem gepolstert, aber trotz hochgezogener Wangen nicht dafür gemacht, Fahrer und Passagieren viel Seitenhalt zu geben. Was aber für all jene kein Problem darstellt, die sich auf die entspannte, zurückgelehnte Atmosphäre einlassen, die der C3 Aircross vom ersten Moment an verbreitet.
Trotz all der Ausrichtung auf Komfort, führt aber der naturgemäß kurze Radstand dazu, dass kurze Stöße von der Fahrbahn nicht so souverän weggesteckt werden, wie man es aufgrund der komfortablen Grundausrichtung vermuten würde.
Ein Kapitel für sich ist das Allrad-Placebo Grip Control. das via Drehregler den Eindruck vermittelt, sich auf unterschiedliches Geläuf wirksam einzustellen. Letztlich geht es dabei um leicht modifizierte Programmierungen der Fahrhilfen ( ESP, ABS etc.). In der winterlichen Praxis zeigten sich auf frisch verschneiten Wegen die engen Grenzen des Systems. Die durch die serienmäßige Ausstattung mit Ganzjahresreifen noch enger gezogen wurden. Die 335 Euro Aufpreis für diese Kombination fallen zwar preislich nicht weiter ins Gewicht.
In einen Satz ordentlicher Winterreifen wären sie aber besser investiert.
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