Für immer jung: Der Mazda MX-5 hält die Roadster-Fahne hoch
Zunächst zur Einordnung: Die 100-Jahre-Edition des Mazda MX-5 kann man sich als Topausstattung Revolution mit burgunderroten Ledersitzen und ein paar strategisch verteilten „100 Years“ Schriftzügen vorstellen – plus der 17-Zöller auch für den G132, die es sonst nur für den stärkeren G182 gibt.
Soweit die Fingerübung der Marketingstrategen von Mazda zur Erhaltung des "Will-Haben-Faktors".
Hat der erste einmal seine Wirkung getan, steht dem künftigen MX-5-Piloten die Entscheidung über die zu wählende Motorisierung ins Haus.
Dazu sei nach intensiven zwei Wochen mit einem MX-5 zwischen Alpenpässen, Küstenstraßen und Autobahn-Etappen gesagt: Die 132 PS des MX-5 G132 reichen allemal, um mit dem nur gut eine Tonne wiegenden Roadster viel Spaß zu haben. Und was man sich bei der Steuer gegenüber dem stärkeren Modell erspart, kann man in Treibstoff investieren. Ob für das Auto oder die Passagiere irgendwo an einer der Strecken, die man mit seinem Alltagsauto sonst wohl eher nicht fahren würde.
Den MX-5 zieht es nämlich weg von den öden Autobahnen – obwohl er das notfalls auch draufhat – und hin zu Berg- und Landstraßen. Hier ist er in seinem Element und bestätigt immer wieder eindrucksvoll, wie wenig man braucht, um viel Fahrspaß generieren zu können.
So z.B. einen Motor, der nicht dem Mainstream folgt, sondern auf Turbolader und Minimalhubraum verzichtet und auch mit 1,5-Liter aus 4 Zylindern als Sauger nicht nur ausreichend Leistung bietet, sondern auch alle Abgasnormen erfüllt. Dass wegen der Drehmomentcharakteristik – der Spitzenwert von 152 Nm liegt erst bei 4.500 Touren an – munter im 6-Gang-Getriebe gerührt werden muss, wenn man die Bummelmeile an der Strandpromenade hinter sich gelassen hat und wieder was weitergehen soll, ist eine lässliche Sünde.
Denn Schalten gehört dank des knackigen Getriebes und der kurzen Schaltwege zu den erfreulichsten Dingen, die man in einem MX-5 tun kann.
Das gilt auch – schon seit dem Ur-Modell – für das Öffnen und Schließen des Verdecks. Einfacher, schneller und mit weniger Gewichtszugabe für die ebenso simple wie effiziente Mechanik bringt das sonst niemand zusammen.
Und trotz der vergleichsweise üppigen Ausstattung eines heutigen MX-5 im Vergleich zu seinem spartanischen Urvater, der nicht einmal eine Verstellung für den Beifahrersitz oder eine Uhr an Bord hatte, ist er dem Ur-Prinzip treu geblieben. Leichtbau schlägt üppige Motorleistung – das funktioniert noch immer. Und sinnvolle Dinge wie die adaptiven LED-Matrixscheinwerfer, die man sich mit dem „Hundertjährigen“ einhandelt, nimmt man gerne als Tribut an die modernen Zeiten. Lieber jedenfalls als den Hypernervösen Spurverlassenswarner – den man aber wenigstens dauerhaft ausschalten kann.
Weiteres Plus des kleinen Spaßautos: Der Verbrauchswert lag im Praxiseinsatz auf über 1.300 km bei einem beachtlichen Schnitt von nur 5,7 Litern. Und damit unter dem Normverbrauch von 6,3 l für den G132.
Antrieb: Vierzylinder-Motor, Hubraum 1.496 ccm3, 132 PS / 97 kW, maximales Drehmoment 152 Nm bei 4.500 U/min., 6-Gang-Schaltgetriebe.
Fahrleistungen: Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 8,3 Sekunden, Spitze 204 km/h.
Abmessungen: Länge X Breite X Höhe 3.915 X 1.735 X 1.230 mm, Radstand 2.310 mm, Kofferraumvolumen 130 Liter, Leergewicht 1.071 - 1.106 kg
Verbrauch: Normverbrauch nach WLTP 6,3 l / 100 km (142 g/km CO2), Testverbrauch 5,7 l.
Kosten: Mazda MX-5/G132/100Years 36.290 €.
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