MG EHS: Aus Chinas Garage

MG EHS: Aus Chinas Garage
Der Plug-in-Hybrid aus chinesischer Hand legt einiges vor: Ausstattung und Preis sind top

Schaltet man die Zündung ein, baut sich auf dem Display das in tausend Scherben zerborstene MG-Logo wieder zusammen. Eine Animation, die dem Fahrer sagen will: die Marke lebt. Und zwar deshalb, weil MG (Morris Garages), die einst britische Automarke, 2007 von der chinesischen SAIC-Gruppe übernommen wurde. Früher war MG bekannt für seine Sportwagen, jetzt werden günstige Alltagsautos unter dem Markennamen gebaut. Im vergangenen Jahr kam ein Elektro-SUV auf den österreichischen Markt, heuer eine Plug-in-Hybrid-Version dazu: der MG EHS.

Das Fahrzeug hat zwar nichts mehr mit jenen von früher zu tun, trotzdem muss man neidlos anerkennen: die Chinesen haben hier ein rundum komplettes Auto zu einem sehr fairen Preis fabriziert. Der MG EHS ist fürstlich ausgestattet, vielfach mit Features, die man bei anderen Herstellern als Extra ankreuzen – und zahlen – muss. Die Materialien im Innenraum sind hochwertig, die Sitze ergonomisch und beheizt, viel Leder und Alcantara schaffen eine stimmige Atmosphäre, mit dabei sind 360°-Kamera, Navi, Glasschiebedach und viele Assistenzfunktionen wie Notbremser, Spurhalter, Tempo- und Abstandsregler, Stauassistent, Fernlichtsteuerung, Verkehrszeichenerkennung.

KURIER Testfahrt MG EHS Plug-in Hybrid

Edel, leise, günstig

Auffällig ist das sehr angenehme Fahrverhalten. Der 162-PS-Benzinmotor und der 122-PS-Elektromotor ergeben zusammen eine großzügige Systemleistung für das 1,7-Tonnen-SUV. Die Beschleunigung ist gut (0–100 km/h in 6,9 Sekunden), einzig das zügige Hinaufschalten wird manchmal von der 10-Gang-Automatik nicht ganz nahtlos durchgeführt.

Das Auto ist gut gedämmt (weil zu 95 Prozent mit Schallschutzmaterial ausgestattet), die Innengeräusche sind deshalb minimal – speziell auf der Autobahn ist das komfortabel. In der Stadt wird es dann noch leiser, man schaltet auf den EV-Elektromodus und fährt lautlos durch die Gassen. Rund 50 Kilometer schafft der eingebaute Elektromotor in der Praxis, das Aufladen dauert allerdings: der 3,7-kW-Charger hängt rund 4,5 Stunden an der normalen Wallbox.

MG EHS: Aus Chinas Garage

Kleines Manko: Der MG EHS hat nur ein Tankvolumen von 37 Litern. Für lange Strecken heißt das, relativ häufig zur Tankstelle. Wir haben 8,3 Liter auf 100 Kilometer verbraucht, bei rund 450 Kilometern ist somit Reichenweiten-Schluss.

Größtes Plus des MG EHS ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Modell gehört wohl zu den günstigsten Plug-in-Hybriden auf dem Markt, im Hinblick auf die großzügige Ausstattung umso beeindruckender. Angeboten werden jedoch nur zwei Ausstattungsvarianten: Comfort um 34.990 Euro und Luxury um 37.490 Euro. Es gibt das Auto auch nur in vier Farben (rot, schwarz, weiß, silber).

Antrieb

Plug-in-Hybrid, 1,5 Liter Turbo-Benziner mit 162 PS, 122 PS Elektromotor, Systemleistung 258 PS; 10-Gang-Automatikgetriebe, 16,6-kWh-Akku

Fahrleistungen

0-100 km/h in 6,9 Sekunden, Spitze 190 km/h; elektrische Reichweite 52 Kilometer

Abmessungen

Länge x Breite x Höhe 4574 x 1876 x 1685 mm, Radstand 2722 mm; Kofferraumvolumen 463 - 1287 Liter, Gewicht: 1775 kg/ zul. Gesamtgewicht 2196 kg, Tankvolumen 37 Liter

Verbrauch

1,8 Liter /100 km, 43 g CO2

Preis

ab 34.990 Euro

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