Mercedes B 200d: Zum stimmigen Kompakten gereift

Mercedes B 200d: Zum stimmigen Kompakten gereift
Was kann der praktische Benz mit Diesel nach seiner Überarbeitung?

Sie gehört zu einer bedrohten Spezies, die B-Klasse von Mercedes. Warum dieses? Weil Mercedes-Chef Källenius das Angebot bei den Kompakten deutlich reduzieren will. Und zu den Kategorien, die vor einem Aus in den kommenden Jahren stehen könnten, zählen neben der A- eben auch die B-Klasse.

Das ist schade. Denn im Laufe der Jahre ist der B zu einem stimmigen und ansehnlichen Auto gereift. Die Optik ist ja immer Geschmackssache, klar. Aber die ersten beiden Generationen hatten sich augenscheinlich dem Motto viel Platz im Innenraum bei kompakten Außenabmessungen (4,27 Meter bei der ersten Generation) verschrieben. Die Eleganz blieb da anfangs auf der Strecke.

Dagegen steht die aktuelle (dritte) Generation rundum stimmig da. Mehr Sport für den Tourer lautete das Motto für den B in Stuttgart anno 2018 als das Auto neu auf den Markt kam und das der Optik gut, ohne aber dabei die inneren Werte zu vernachlässigen. Ende 2022 gab es ein Facelift mit aktualisierter Frontpartie samt optional erhältlichen LED-Scheinwerfern und neuen, zweiteiligen Heckleuchten mit  LED-Technologie (serienmäßig).

Im Alltagsbetrieb ist der B ein dezenter, braver Begleiter, der eigentlich für fast alles Aufgaben gerüstet scheint. Platz gibt es innen vorn und hinten ausreichend. und das Kofferraumvolumen beträgt 445 Liter, klappt man die Rücksitze um, kommt man auf bis zu 1530 Liter - das ist stattlich. Wenn man die Fondsitze mit Längsverstellung haben will, kann man das bekommen (kostet aber extra).

Mercedes B 200d: Zum stimmigen Kompakten gereift

Bestimmendes Element im Interieur ist das Zwei-Bildschirm-Cockpit. Je nach Ausstattung bzw. optional sind beide Bildschirme 10,25 Zoll groß und das sorgt für eine Widescreen-Optik. Die Anzeigen für den Fahrer kann man (wenn man das volldigitale Instrumenten-Display hat) in verschiedenen Designs einstellen bzw. ist das abhängig von den Fahrmodi. Was die Bedienung betrifft, hat man hier noch einen angenehmen Mix aus digitalen Funktionen am Touchscreen und analogen Elementen. Auch die Sprachsteuerung (die mit "Hey, Mercedes" angesprochen werden will) funktioniert tadellos.

Diesel

Wir sind den B als 200d gefahren - das ist bei den Dieselmotorisierungen die goldene Mitte. Heißt, 150 PS und die passen fein zum kompakten Mercedes. Damit sind gute Fahrleistungen garantiert (0 auf 100 km/h in 8,5 Sekunden). Mercedes kombiniert hier ein feinschaltendes 8-Gang-DCT-Getriebe dazu. Geht man feinfühlig mit dem Gaspedal um, kann man den Diesel mit unter 6 Liter Verbrauch fahren - Mercedes gibt 5,1 bis 5,6 Liter nach WLTP an.

Was hat uns weniger gefallen? Mercedes hat im Zuge der Überarbeitung die Motoren mit 48-Volt-Technik elektrifiziert, das betrifft aber nur die Benziner. Die Diesel müssen ohne dem auskommen, was sich vor allem bei der eher ruppigen Arbeitsweise des Start-Stopp-Systems bemerkbar macht und deswegen schaltet man das lieber weg.

Wie sieht es mit den Preisen aus? Der B kostet als 200d ab 43.492 Euro und mit den entsprechenden Extra-Ausstattungen (die empfehlenswerte Progressive Line plus, mit der unser Testauto bestückt war, kostet über 4000 Euro extra) kommt man ziemlich locker auf über 50.000 Euro.

 

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