Kia Sportage als Plug-in-Hybrid im Test
Der Sportage ist wichtig für Kia. Er vertritt Kias Interessen in einem wichtigen Segment und deswegen hat Kia auch eine eigene Europaversion auf den Markt gebracht. Gefiel das Design des Vorgängers vielleicht nicht jedem, so wirkt der neue Sportage um einiges cooler. Futuristisch, aber trotzdem stimmig – auch von den Proportionen her.
Bleiben wir gleich beim Styling. Im Innenraum ist der Sportage up to date. Wichtig für den Fahrer ist ein großes Display, das aus zwei Schirmen besteht. Der Rechte ist ein Touchscreen und – sehr angenehm – leicht zum Fahrer gebogen. Der Touchschirm ist nicht nur gut ablesbar, sondern auch in der Menüführung logisch. Dennoch ist Kia nicht der Versuchung erlegen, möglichst viele Funktionen in den Touchmenüs unterzubringen. Klima- und Audiosteuerung sowie Schnellwähltasten wie z. B. Navi sind in einer Leiste unter dem Touchscreen untergebracht.
Umschalt-Leiste
Damit diese nicht überfrachtet wird, hat man eine clevere Lösung gefunden. Mittels Knopfdruck kann man die Belegung der Leiste umschalten. Nicht nur die Tasten, sondern auch die beiden Drehregler wechseln dann ihre Mission. Zum Beispiel: Der linke Drehregler ist entweder für die Temperatur- oder Lautstärkeregelung da. Und alles, was dazu beiträgt, nicht alles in Menüs, Untermenüs und Unteruntermenüs des Touchscreens suchen zu müssen, gefällt uns. Überhaupt wirkt der Sportage innen sauber und fesch gemacht.
Ein anderes nützliches Feature kennt man schon von der Konzernverwandtschaft von Hyundai. Setzt man den Blinker, wird in einem Schirm vor dem Fahrer das Umfeld auf der betreffenden Seite dargestellt. Der Automatik-Wählhebel ist als Drehregler ausgeführt und das funktioniert tadellos. Auch das Platzangebot gibt keinen Grund zur Klage, für ein 4,5-Auto gibt es Platz genug. Nimmt man die GT-Line-Ausstattung sitzt man angenehm auf Kunstledersitzen mit Velourslederapplikationen.
Die Lenkung bietet einen guten Kompromiss aus leichtgängig und exakt und damit lässt sich der Sportage gut dirigieren. Mit dem gut abgestimmten Fahrwerk unternimmt man mit dem Kia gern längere Ausfahrten. Wir haben den Sportage als Plug-in-Hybrid getestet. Hierfür kombiniert Kia einen 1,6-l-Benziner mit Elektroantrieb. Damit hat man erstens Allradantrieb und zweitens verbaut Kia eine 6-Gang-Automatik mit Drehmomentwandler. Die passt wunderbar und erspart einem das mitunter gequälte Aufjaulen der Motor-Getriebe-Kombination wie bei manch anderen Hybridisierten. Elektro- und Verbrenner harmonieren gut miteinander und die Gesamtleistung liegt bei 265 PS. Das klingt nach viel, aber das Auto fühlt sich deswegen nicht wie ein Sportwagen an. Immerhin schlägt sich die Technik aufs Gewicht und der PHEV wiegt fast 2 Tonnen.
Wie weit kommt man elektrisch? Kia gibt 70 Kilometer an (heißt, für das Auto bekommt man nach wie vor Förderung), wir haben im Test 60 Kilometer geschafft, bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 6,7 Liter.
Der Sportage PHEV kostet mit der umfangreichen GT-Line-Ausstattung 58.190 Euro und das ist freilich nicht gerade billig. Mit der Basisausstattung kann man den Plug-in-Hybrid um rund 10.000 Euro günstiger haben.
Das gefällt
Harmonisches Zusammenspiel aus Verbrenner und Elektromotor, die gescheiten Details wie die umschaltbare Leiste
Das gefällt nicht
Auch wenn der GT-Line üppig ausgestattet ist und im PHEV viel Technik an Bord ist, erscheint der Preis heftig
Daten
Plug-in-Hybrid aus 1,6-l-Vierzylinder (180 PS) und E-Motor (91 PS), Systemleistung: 265 PS, Allradantrieb,
0–100 km/h in 8,2 Sekunden. Länge: 4.515 mm, Kofferraumvolumen: 540 l
Preis: 58.190 €
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