Hyundai i30 Fastback im Test: Schicke Hülle mit bewährter Fülle
Hyundai baut die i30-Modellpalette aus: Nach Schrägheck und Kombi ergänzt der koreanische Hersteller das Angebot nun um eine Fließheckvariante des gleichermaßen erfolgreichen wie populären Golf-Gegners mit der Bezeichnung Fastback.
Hyundai baut erst seit 1975 selbstentwickelte Fahrzeuge, umso bemerkenswerter ist daher der Aufstieg von der anfangs vor allem in Europa mitleidig belächelten kleinen Quetsch’n zum nunmehr fünftgrößten Automobilhersteller der Welt. Nachvollziehbar ist diese rasante Entwicklung indes schon, werden doch die Autos maßgeschneidert auf europäische Anforderungen zugeschnitten, in Europa entwickelt, hier gebaut und überzeugen mit schickem Design, moderner Technik sowie mit tadelloser Verarbeitung und hoher Qualität.
Wovon der Hersteller ja offenbar auch selber überzeugt ist, gewährt er doch selbstbewusst fünf Jahre Garantie.
Ist die technische Fülle wie etwa Motor, Lenkung, Chassis und Innenarchitektur mit den beiden Schwestermodellen ident, so ist den Hyundai-Designern bei der Hülle ein ausgesprochen schickes Resultat gelungen, emotional-athletisch aufgeladen, aber völlig frei von abgehobener Exaltiertheit: Mit 4,45 Meter ist der Fastback elf Zentimeter länger und drei Zentimeter niedriger als der Hatchback – das kommt der (jetzt deutlich reizvolleren) Silhouette zugute, geht aber verblüffender Weise nicht zu Lasten der Funktionalität.
Achtung auf den Kopf
Obwohl das flacher verlaufende Dach bauartbedingt, daher zwangsläufig zu Lasten der Kopffreiheit geht, bleibt – wegen des üppigen Radstands von 2,65 Meter – auch in der zweiten Reihe genügend Beinraum für größere Mitreisende. Den Kopf müssen sie freilich beim Einsteigen schon ein bissl einziehen.
Fein ist auch das für ein Coupé dieser Größe dralle Cargoabteil mit den im Verhältnis 2:1 geteilt umklappbaren Fondlehnen: Das ebene Stauabteil übertrifft das der Limousine und schluckt zwischen 450 und 1351 Liter Ladegut.
Zum Vergleich: In den Kofferraum der Schräghecklimousine passen nur zwischen 395 und 1301 Liter rein.
Ein alter, wenn auch bewährter Bekannter findet sich unter der Motorhaube: Der 1,4-Liter-Benzin-Direkteinspritzer leistet mit Turboaufladung 140 PS und 242 Newtonmeter (bei 1500 Umdrehungen), kommt ebenso kultiviert wie leise der Arbeit nach und belohnt zurückhaltenden Umgang mit dem Gaspedal mit einem Durchschnittsverbrauch von deutlich unter sieben Liter. Okay, passt.
Gar keine Kritik? Am ehesten noch die hohe Kofferraumladekante und die – wegen der an eine Schießscharte erinnernde Heckscheibe – schlechte Sicht nach hinten. Gut ist da anderseits, dass durch die serienmäßigen Park-Piepserln und die Rückfahrkamera das Einparken auch für Sonntagsfahrer kein großes Problem darstellt.
Lobenswert auch das volle Paket an – heute offenbar unvermeidlichen – Assi-Systemen, das unter anderem Spurhalte-, Toter Winkel-, Fernlicht- und Notbremsassistent (samt Kollisionswarner) sowie Müdigkeitserkennung und Rückfahr-Querverkehrswarner enthält.
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