Erster Test auf heimischen Straßen mit dem Fiat Grande Panda

Zusammenfassung
Fiat bringt den elektrischen Grande Panda
Das kantige Design erinnert an den Ur-Panda der 1980er-Jahre
Der E-Antrieb leistet 83 kW/113 PS, die Reichweite liegt bei 320 Kilometer
Die Sympathien sind ihm sicher. Freundliche Blicke und sogar Leute, die einem zuwinken – ja, der neue Grande Panda kommt gut an. Allein, auch wenn Fiat auf ein kantiges Design so wie beim historischen Vorbild setzt, worauf es ankommt, ist das Kürzel Grande. Denn von den Abmessungen her hat der Grande Panda mit dem Ur-Panda der 1980er praktisch nicht mehr gemein. Vier Meter misst der neue Fiat in der Länge und mit der höheren Karosserie wirkt der Grande fast wie die Van-Variante des Alten.
Sonst haben sich die Fiat-Designer aber redlich bemüht, optisch an den Ur-Panda zu erinnern, wo es nur geht. Das beginnt mit dem gestanzten Panda-Schriftzug an den Flanken und geht bis zum "Kühlergrill". Nur statt der Kühllufteinlässen trägt der Grande Panda nun eine Planke mit Pixel vor sich her. Klar, der Grande Panda von 2025 fährt elektrisch – alternativ gibt’s auch einen Hybrid, aber hier ist jetzt die Rede vom elektrischen. Stichwort Elektro. Man könnte auch ein Spiralkabel bekommen, das sich an der Front herausziehen lässt. Das hatte unser Testkandidat nicht, die Ladeleistung ist hier auch ziemlich überschaubar.

83 kW bzw. 113 PS leistet der Elektromotor im Fiat. Die Dynamik, die so erzeugt wird, ist freilich enden wollend. Aber dank Elektrocharakteristik beschleunigt man von der Ampel weg immer noch ausreichend flott und man bekommt keinen Tritt ins Kreuz (auch angenehm). Der Fiat ist fürs entspannte Cruisen im städtischen Bereich gerade recht und den Ausflug aufs Land braucht man auch nicht scheuen. 320 Kilometer Reichweite gibt Fiat an. Bei frühsommerlichen Temperaturen (wie bei unserem Test) wird man sich dem auch weitgehend annähern, im Winter muss man eher davon ausgehen, dass der Lithium-Eisenphosphat-Akku früher nach der Ladesäule verlangt. An einem DC-Lader kann man im günstigsten Fall mit 100 kW in 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent nachladen.

Wie praktisch ist der Grande Panda im täglichen Gebrauch? Hier macht der Fiat gute Figur, das Platzangebot hinten ist gut, auch im Kofferraum findet sich genügend Stauraum. Wenn man etwas bemängeln will, dann dass die hinteren Sitze wenn umgelegt für eine Stufe im Ladeabteil sorgen.

Die verwendeten Materialien fühlen sich gut an und so wie außen durften die Designer auch innen ihrem Spieltrieb freien Lauf lassen. Die Displays vorne sind von einem ovalen Rahmen eingefasst und Fiat will hier eine Hommage an die Teststrecke auf dem Dach der früheren Fiat-Fabrik geliefert haben (hierfür muss man schon ein profunder Kenner der Materie sein). Hübsch und praktisch zugleich ist das Ablagefach vor dem Beifahrer. Hier kann man Kleinzeugs unterbringen und Fiat verwendet hierfür Bambusfasern. Auch sonst ist das Angebot an Ablagen gut – auch fürs Smartphone hat man eine Fläche fürs kabellose Laden.

Nervt die akustische Warnung fürs Tempolimit, kann man diese mit einem Knopfdruck stilllegen, das ist praktisch. Weniger gefällt, dass man die Lautstärkeregelung entweder am Lenkrad oder über den Touchscreen vornehmen muss. Dass mit einem Zündschlüssel gestartet werden muss, wirkt freilich eher anachronistisch (oder ist es auch eine Erinnerung an die 80er?).
Preis und Ausstattung
Wie sieht es mit dem Preis aus? Fiat hält das Angebot einfach. Für den elektrischen Grande Panda hat man einen Antrieb und zwei Ausstattungslinien. Basta. In der nobleren Ausführung – La Prima – hat man Annehmlichkeiten wie Navigationssystem, Smartphone-Ladestation, Klimaautomatik, Rückfahrkamera oder die „Bambusbox“ dabei. Hier zahlt man ab 27.500 Euro (E-Mobilitätsbonus schon abgezogen), günstiger gibt es den Red für 24.500 Euro.
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