Der neue Hyundai Kona im KURIER-Test
Wer bei Hyundai nach einem Kompakt-SUV gesucht hat, war gezwungen, nach Offerten bei der Konkurrenz zu suchen. Die Zeit der Ratlosigkeit in den Gesichtern der Verkäufer des koreanischen Autogiganten indes ist vorbei, können sie doch der interessierten Kundschaft nun den Kona ans Herz legen, der die Hyundai-SUV-Palette nach unten erweitert.
Für Hyundai bedeutet der Kona, dessen Modellbezeichnung sich vom auf der Westseite Hawaiis liegenden Kona-District ableitet, einen großen stilistischen Sprung aus dem lauwarmen Wasser der Biederkeit mitten hinein in die Emotionalität: Mithin ist der Kona für Hyundai das, was der Juke für Nissan oder der CH- R für Toyota ist: Ein selbstsicher gestyltes Auto mit optischem Mehrwert, jedoch frei von irrlichternder Abgehobenheit.
Sollte es nicht mit allen Hexen zugehen, darf dem mit einer Länge von 4,16 Meter unterhalb des 4,47 Meter langen Tucson positionierten Kona eine schöne Karriere vorausgesagt werden: Die Verarbeitung glänzt nach guter alter Hyundai-Tradition mit hoher Qualität, dazu kommen eingängige Bedienlogik, gute Platzverhältnisse (auch in der zweiten Reihe, wo’s nur für ebenso groß gewachsene wie korpulente Mitreisende eng wird), lange Garantie – nämlich fünf Jahre ohne Kilometerbegrenzung – neutrales Kurvenverhalten, präzise Lenkung und viele Assistenzsysteme, zu denen – je nach Ausstattungslinien – Bergan- und Bergabfahrhilfe, Fernlicht-, Spurhalte- und Notbremsassistent sowie Querverkehrswarner hinten zählen.
Wer zum Kona-Basispreis von 18.990,– Euro noch einen Tausender drauflegt, bekommt dann auch die wegen der mäßigen Übersicht nach schräg hinten dringend empfohlene Rückfahrkamera dazu.
Im Moment besteht die Motorenpalette aus direkteinspritzenden Turbo-Benzinern, wir reden da von einem 1,0-3-Zylinder mit 120 PS sowie von einem 1,6-4-Zylinder mit 177 PS, der – nur so nebenbei gesagt – auch mit Allrad angeboten wird. Noch heuer kommen aber zwei Turbo-Diesel-Direkteinspritzer – löblicherweise mit NOx-Speicherkat und SCR-Entstickung – dazu.
Winziger, aber kräftiger Motor
Der Motor-KURIER probierte den kleinen Einliter, der erstaunlich gut mit dem 1350 Kilo wiegenden Kompakt-SUV zurechtkommt: Das Downsizing-Aggregat schnarrt Dreizylinder-typisch, hängt zielstrebig-engagiert am Gas, wird auch im Bereich der Höchstdrehzahl nicht unangenehm laut und bleibt mit einem Verbrauch von um die sechs Liter im Rahmen des Klassenüblichen.
Der Kona stellt eine Bereicherung im unüberschaubar groß gewordenen Segment der kompakten SUV dar, keine Frage. Wer aber mehr als das frontgetriebene Grundmodell will, also den 177-PS-Top-Benziner samt Allradantrieb und 7-Gang-Direktschaltgetriebe (DCT) andenkt, nähert sich ratz-fatz der ominösen 30.000-Euro-Schwelle.
Und das beweist wieder einmal, dass sich Hyundai längst vom ehemaligen Billigbieter-Image emanzipiert hat.
Technische Daten
Antrieb: 3-Zylinder, Benzin, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühler;
Hubraum: 998 cm³
PS/kW: 120 PS/88 kW maximales Drehmoment: 172 Nm bei 1500 U/min
Frontantrieb, 6-Gang-Getriebe; Spitze 181 km/h, 0–100 in 12,0 Sekunden; Euro 6.
Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, Hilfsrahmen, vorn McPherson-Federbeine, Stabilisator, hinten Verbundlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, Bremsassistent, elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), Bergan- und Bergabfahrhilfe.
Maße (L x B x H): 4165 x 1800 x 1565 mm Wendekreis: 10,6 m Radstand: 2600 mm
Kofferraum: 361–1143 l
Gewicht: 1350 kg/Gesamtgewicht: 1775 kg
Tankinhalt: 50 l
Normverbr.: 5,4 l/100 km 125 g/km CO² Testverbr.: 6,2 l/100 km
Preis: 26.990 €/Testwagen: 27.990 €
Motorbezogene Versicherungssteuer: 476,16 €
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