Cupra Ateca im Test: Was kann der Ateca, der kein Seat mehr sein will?
Einige interessierte Betrachter wurden angesichts des Cupra Ateca schon vor ein Rätsel gestellt. Schaut aus wie ein Seat, schaut sogar aus wie ein Seat Ateca – aber, das kryptische Emblem verwirrt ebenso wie der Umstand, dass nirgendwo am Auto „Seat“ steht.
Die Spanier haben Cupra, also jene Bezeichnung, die bisher den besonders sportlichen Varianten einer Baureihe vorbehalten war, abgespalten und zu einer eigenen Marke hochgestuft. Das heißt für den Ateca, der als Erster zum reinrassigen Cupra mutiert, dass ein 300-PS-Turbomotor, den man freilich schon aus dem Hause Seat kennt, für den Vortrieb sorgt.
Wer vom ersten echten Cupra einen verkappten Rennwagen inklusive laut bellendem Auspuff, mit wenig Ausstattung samt Sitz, der einen von hinten anspringt, erwartet, wird enttäuscht werden. Wer ein nobles SUV mit entsprechend Kraftreserven und untadeliger Fahrdynamik haben will, liegt mit dem Cupra Ateca ziemlich richtig. Der 2,0-l-Turbomotor beschleunigt den Ateca in 5,2 Sekunden auf 100 km/h – dabei wird der Motor aber nie laut, sondern liefert einfach nur stets unaufdringlich Kraft. Wunderbar dazu passt das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, bei dem man auch grundsätzlich gern in die Schaltpaddels greift, um selber durch die Gänge zu surfen. Einziges Manko dabei: Die Schaltwippen sind etwas zu kurz geraten. Wer mag bzw. Veranlassung sieht, den Cupra mittels Launch-Control losrasen zu lassen, kann das übrigens auch tun.
Off-Road-Modus
Der serienmäßige Allradantrieb sorgt dafür, dass die 300 PS sauber und manierlich auf die Straße übertragen werden. Für die Feinabstimmung nach den Vorlieben des Piloten gibt’s diverse Fahrmodi – darunter natürlich Cupra und – man höre und staune – auch Off-Road.
Dafür, dass man den Ateca innen mit feinstem Alcantara für Sitze und Türverkleidung ausstaffiert hat, möchte man die Cupra- (oder Seat-)Leute einfach nur herzen. Und dafür dass schon die Seriensitze sehr guten Seitenhalt bieten, sei ebenfalls ein aufrichtiges „Gracias“ in Richtung Barcelona geschickt.
Der Anschaffungspreis von
€ 47.990,– schreckt einen angesichts des Gebotenen eigentlich auch nur bedingt.
Antrieb: 4-Zylinder-Benziner, Direkteinspritzung, Turbo-Aufladung, Allradantrieb, 7-Gang-DSG-Getriebe, Start-Stopp-System, Partikelfilter, EU 6d Temp.
Hubraum: 1.984 cm³
PS/kW: 300/221; maximales Drehmoment: 400 Nm bei 2.000–5.200
Fahrleistungen: 0 – 100 km/h in 5,2 Sekunden, Spitze 247 km/h
Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, vorne MacPherson-Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern und Hydraulikstoßdämpfern, hinten Mehrlenkerachse mit Schraubenfedern und Hydraulikstoßdämpfern, adaptive Dämpferregelung, elektromechanische Servolenkung inkl. Progressivlenkung, vorne und hinten Scheibenbremsen (vorn innenbelüftet), ABS, ASR, elektronische Stabilitätskontrolle
Maße (LxBxH):4.376 x 1.841 x 1.601 mm; Radstand: 2.631 mm
Kofferraum: 485 l
Gewicht: 1.615 kg/Gesamtgewicht: 2.150 kg
Normverbrauch: 7,4l/100 km 68 g/km CO²/Testverbrauch: 9 l/100km
Preis:47.990 €
Motorbezogene Versicherungssteuer: 1.648,44 €
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