Bulli versus ID. Buzz: Kein Vergleich

Bulli versus ID. Buzz: Kein Vergleich
VW ID. Buzz - der neue Bulli ist da: VW elektrifiziert seinen Klassiker und geizt dabei nur im Innenraum. Der Buzz schaut schnuckelig aus und arbeitet wie ein Großer.

Da ist er endlich: die Reinkarnation des VW Bulli aus den 1960er-Jahren. Der ID. Buzz, die elektrische Version, steht schwer und groß auf der Straße. Viel größer als gedacht, sagen die einen. Viel mehr Bus als vorgestellt, die anderen. Und tatsächlich ist das natürlich überhaupt kein Vergleich: Der Bulli von damals, nur knapp über vier Meter lang, 1,6 Meter breit und gerade mal 975 Kilo schwer. Der elektrische Bruder von heute: auf 4,7 Meter angewachsen und fast ein 2,5-Tonnen-Koloss. Und doch: Die schnuckelige Schnauze, die hat man irgendwie aus der Vergangenheit in die Jetztzeit gerettet. Denn Charisma hat er, der Buzz. Auch, wenn das gesamte Autogefühl dann doch ziemlich stark an den VW-Bus erinnert – vor allem, wenn man die Türen zuschlägt.

KURIER Testfahrt: VW ID.Buzz

Groß und schwer

Wir haben den ID. Buzz auf seine Patchwork-Familientauglichkeit getestet. Die zusammengewürfelte Familie, das bedeutet: drei Kinder (zwei davon fast ausgewachsen, eines im Kindersitz), ein 25-Kilo-Hund; zwei Erwachsene und massig Gepäck (siehe dazu auch unser Video auf motor.at). Wir wollen ein Wochenende an den See fahren, und so leicht haben wir unser Zeug noch nie verstauen können. 1.125 Liter Kofferraumvolumen – da geht bis zum Dachhimmel sehr viel rein –, und schlichten braucht man auch nicht unbedingt. Jedoch: Zuladen kann man auf das höchst zulässige Gesamtgewicht von 3.000 Kilo nicht mehr allzu viel.

Worauf die Verantwortlichen von VW – wieder mal – vergessen haben, ist: Isofix auf allen drei hinteren Sitzen einzubauen. Etwas, das für Mehr-Kleinkind-Familien ziemlich relevant ist.

Fahren kann man mit dem ID. Buzz auch mit voller Ladung sehr bequem. Der Bus wird nie schwammig, fährt straff um die Kurven, ist sogar in der Innenstadt wendig genug. Auch auf der hinteren Sitzbank hat man nie das Gefühl, dass es zu viel schwankt, selbst die Seitenwindempfindlichkeit auf der Autobahn ist gering.

Allein: die Reichweite bzw. der Stromverbrauch hat uns auf der Langstrecke nicht gefallen. 28 bis 30 kW/h schluckt der ID. Buzz, das ist vor allem dem hohen Gewicht geschuldet (bei 15 Grad Außentemperatur). Insgesamt schaffen wir damit mit einer Vollladung (mit der Standard-77 kWh-Batterie) lediglich 320 Kilometer.

ID. BUZZ

Der ID. Buzz mit schnuckeliger Schnauze

Innen nüchtern

Im Inneren hat VW dafür gesorgt, dass es keine großen Überraschungen gibt. Wer die ID-Linie kennt, der kennt auch den Buzz. Kleines Display hinter dem Lenkrad, mittelgroßes in der Mitte. Kein Schnickschnack und auch keine Spielereien – erinnern Sie sich noch an die kleine Vase im (damals neuen) VW Beetle? Auf so ein Element hat man bewusst verzichtet. Dafür auf Variabilität gesetzt. Das Ablageelement zwischen den vorderen Sitzreihen lässt sich auf Knopfdruck entfernen, die Rückbank verschieben. Der Buzz ist im Inneren sehr reduziert. Es gibt allerdings die schon bekannten Lichtspiele des Navigationssystems – es dirigiert mit Lichtsignalen den Weg.

Innenansicht

So wie bei anderen IDs: kleines Display hinter dem Lenkrad, größeres in der Mitte, sonst sehr reduziert

Und dann wäre da noch der Preis, der keine Kleinigkeit ist.

Den ID. Buzz gibt es ab 70.863 Euro, unsere Version mit Extras wie Design-Paket und Assistenz-Paket kostet 83.881 Euro.

 

Das gefällt
Dass sich  VW über die Elektrifizierung des Kult-Busses getraut hat; die schnuckelige Schnauze, viel Platz, das federleichte Fahrvergnügen trotz hohen Gewichts 

Das gefällt nicht
Das immens hohe Gewicht; der hohe Stromverbrauch; die ziemlich nüchterne Innenausstattung; der sehr hohe Preis – der Buzz  ist erst ab 70.863 Euro zu haben 

Die Daten
150 kW / 204 PS, 310 Nm, Hinterradantrieb;  Länge 4.7 m, breite 1.9 m, Gewicht: 2,47 t;   Reichweite laut WLTP:  420 km, in echt: 320 km. Ab 2024 gibt es eine verlängerte Version
 mit drei Sitzreihen 
 

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