BMW X7 im Test: Erhabenes Gefühl der Luxusklasse
Er ist der Jüngste und der Größte unter den BMW X-Modellen. Allen Klimadebatten zum Trotz geht bei den SUV der Trend nach oben.
Bei einer Länge von 5,15 m kann BMW tatsächlich eine überdurchschnittliche Großzügigkeit im Innen- und im Laderaum versprechen. Auch als M50d hat der X7 drei Sitzreihen, wobei der Fahrer die Sitze der zweiten Reihe per Knopfdruck längs verschieben kann. Und sogar die dritte Sitzreihe ist für durchschnittlich große Erwachsene geeignet.
Alle drei Sitzreihen verfügen über umfangreiche mediale Möglichkeiten, was besonders Kinder freut. In der zweiten Sitzreihe stehen auch Bildschirme zur Verfügung. Selbst in der dritten Reihe gibt es noch zwei USB-Anschlüsse.
Trotz seiner Länge und beachtlichen Breite von 2 m ließ sich der X7 M50d erstaunlich leicht durch enge Parkgaragen zirkeln. Diese Wendigkeit lässt sich auch auf kurvenreichen Bergstraßen erleben. Das SAV, Sport Activity Vehicle, wie bei BMW diese Gattung heißt, wirkte unglaublich dynamisch und wendig.
Allen, die bereit sind, dafür mindestens 126.550 Euro auszugeben, bietet der X7 M50d zudem ein überaus „erhabenes“ Fahrgefühl. Nicht angeboten für diese Variante wird dagegen das „Offroad-Paket“.
Obwohl der X7 auch als M50d keinen V8-Diesel wie das Topmodell des Audi SQ8 unter der Motorhaube hat, wirkt er beim Beschleunigen alles andere als überfordert. Trotz der 2,4 Tonnen Eigengewicht. Der Reihensechszylinder von BMW mit Stufenaufladung (vier Turbolader) ist nach wie vor ein Genuss der Sonderklasse. Die Achtgang-Automatik trägt wesentlich zum überdurchschnittlichen Fahrvergnügen bei. Für die Fans in Europa gibt es jedoch eine schlechte Nachricht: Dieser R6-Diesel (M50d) wird Mitte 2020 in der EU28+ für den 5er, 7er, X5, X6 und auch X7 auslaufen. Als Grund nennt BMW den immer größeren Aufwand bei der Abgasreinigung. Die EU-Normen sehen derzeit jedes Jahr eine Verschärfung vor. Im Rest der Welt wird er vorerst noch weiter angeboten.
Das Fahrwerk leistet sich innerhalb der physikalischen Grenzen keine Schwächen. Allein im „Comfort-Modus“ gibt es leichte Wankbewegungen.
Der X7 M50d war mit zahlreichen (aufpreispflichtigen) Assistenten bestückt. Dazu zählten die Pakete „Innovation“, „Wärme“ und „First Class“. Dazu kamen das aktive Komfortfahrwerk mit kamerabasierter Vorausschau und 22 Zoll Leichtmetallräder. Vermisst wurde AndroidAuto. Nach wie vor zu den Besten seiner Klasse zählt das Head-up-Display, das wichtige Infos in die Frontscheibe einspiegelt. Das Testmodell bot zudem auch TV. Die Heckklappe war zweigeteilt zu öffnen. Um leichter zu laden, konnte das Fahrzeug dank der Luftfederung abgesenkt werden.
Nicht immer ganz ortskundig zeigte sich das Navigationssystem selbst bei Straßen, die bereits seit Jahren bestehen. Auch der Tempolimitanzeige war wie bei praktisch allen Mitbewerbern nicht immer ganz zu trauen. Die Verarbeitungsqualität machte einen sehr guten Eindruck.
Antrieb: Reihensechszylinderdiesel, Stufenaufladung mit vier Turboladern, Allradantrieb, 8-Gang-Automatik Steptronic
Hubraum: 2993 cm3
Leistung: 400 PS/294 kW bei 4400 U/min, maximales Drehmoment: 760 Nm bei 2000–3000 U/min
Fahrleistungen: 0–100 in 5,4 sec, Spitze 250 km/h, Entstickung mit Speicherkat und SCR (Adblue), Euro 6d Temp.
Fahrwerk: Einzelradaufhängung, vorne an Doppelquerlenker-Achse, hinten an Fünflenker-Achse, v/h Luftfederung m. aut. Niveauregulierung, vier belüftete Scheibenbremsen, dyn. Stabilitätskontrolle vernetzt mit Allradantrieb xDrive inkl. z.B. Anfahrassistent, Fadingausgleich, aut. Differenzialsperre, Bergabfahrhilfe, geregelte Differenzialsperre im Hinterachsgetriebe, elektromechan. Zahnstangenlenkung.
Maße (L x B x H): 5151 x 2000 x 1805 mm
Wendekreis: 13 m
Radstand: 3105 mm
Böschungswinkel: v/h 25/22,2 Grad
Rampenwinkel: 19,8 Grad
Watttiefe: 500 mm
Bodenfreiheit: 221 mm
Gewicht: 2480 kg/Gesamtgewicht: 3290 kg
Kofferraum: 326–2120 l
Anhängelast:gebremst/ungebremst 3500/750 kg
Tankinhalt: 80 l
Höhe Ladekante: k. A.
Bremsweg warm: 33,3 m/Bremsweg kalt: 34,4 m
Normverbrauch: 7,4 l/100km 193 g/km CO²/Testverbrauch: 9,8 l/100 km
Preis: 126.550 €/Preis Testwagen: 165.109 €
Motorbezogene Versicherungssteuer: 2307,24 €
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