BMW 120: Fährt noch immer wie eine Eins

Zusammenfassung
- BMW als 120 ist mit einem Dreizylinder mit Mild-Hybrid-System ausgestattet. Leistung: 170 PS
- Neue, markante Frontpartie
- Sportliches, exaktes Fahrverhalten
- Mit fast 40.000 Euro kein Sonderangebot
Manche sind ja der Auffassung, dass der neue 1er BMW eigentlich ein größeres Facelift wäre. In München spricht man unverdrossen von einem neuen Auto und gibt der Baureihe auch gleich eine neue Nummer. Für den Kunden ist das alles, abgesehen von möglichen Diskussionen am Stammtisch, eher irrelevant.
Dass beim 1er etwas neu ist, dafür spricht schon allein die Gestaltung der Frontpartie. Die ist nunmehr tief nach unten gezogen und wenn man sich die typische BMW-Niere ansieht, offenbart sich auch hier eine kleine Revolution: Die Stäbe sind nur teilweise senkrecht (wie man es seit gefühlt 100 Jahren kennt), sondern teilweise auch schräg angeordnet. Wie auch immer. Verwechslungen mit anderen Marken wird es nicht geben – man sieht das Auto und weiß sofort: Das ist ein BMW.

Neu gestaltete BMW-Niere
120
Der 1er ist der kompakte Vertreter in der BMW-Familie, daran ändert auch nichts, dass der 1er geringfügig gewachsen ist (plus 42 mm). Wir fahren den 1er als 120 – ja, Kenner der Marke werden einwerfen, dass da korrekterweise ein i drangehört. Jetzt nicht mehr. Die Diesel bekommen noch ihr d, für die Benziner reicht künftig die Zahl. 120 heißt 1,5-l-Motor mit 3 Zylindern und Mild Hybrid Unterstützung. Dass hier ein Dreizylinder arbeitet, ist freilich nicht zu überhören, aber die Geräuschdämmung ist gut und wenn man will, kann man den Klang als kernig durchgehen lassen. An der Kraftentfaltung gibt es jedenfalls nichts auszusetzen. 170 PS leistet das Aggregat in Summe. Wichtiger als die zusätzlichen kW durch den kleinen E-Motor ist aber die Wirkweise des Mild-Hybrid Systems beim Start-Stopp, das so ganz sanft abläuft. Geschaltet wird mittels 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und das passt fein zum Charakter des BMW – der nach Art des Hauses ein wenig auf der sportlichen Seite bleibt. Das Fahrwerk ist eher straff und die Lenkung arbeitet exakt. Will man das Lenkrad beheizen, kostet das extra.

Cockpit nach Art des Hauses
Die Verarbeitung innen wirkt tadellos, es gibt aber zwei Dinge, über die man reden muss. Zum einen ist der praktische Dreh-Drückregler nicht mehr an Bord. Das ist insofern verschmerzbar, als das Infotainment-System bei BMW zu den Besseren gehört, was die Logik der Menüführung angeht. Die Temperatursteuerung ist nun Teil des Touch-Menüs, aber immer auffindbar und dankbar sind wir für den analogen Drehregler für die Audio-Lautstärke zwischen den Sitzen.

Billig wirkender Kunststoff rund um die Lüftungsdüsen
Was nicht ins Bild passen will, sind die Kunststoffteile rund um die Lüftung. Nicht nur, dass das Material billig wirkt – die Lichter der hier abgestrahlten Ambientebeleuchtung spiegeln sich bei Dunkelheit in den Seitenscheiben.
Was kostet der BMW? 39.362,50 Euro für den 120 sind nicht gerade wenig und Extras wären auch noch reichlich im Angebot bzw. bietet BMW gleich Goodies im Paket an. Beispielsweise das Innovations-Paket mit unter anderem diversen Assistenten und Head-up-Display und die Niere leuchtet dann auch.
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