Audi A7 Sportback im Test: Luxus – neu gedacht

Audi A7 Sportback im Test: Luxus – neu gedacht
Was die sportliche Alternative zum Topmodell 8 im Alltag auszeichnet.
Von Marc Lang

Die Bewertung des Designs bleibt immer eine Frage des persönlichen Geschmacks. Beim aktuellen Audi A7 sei aber zumindest angemerkt, dass die flache, gestreckte Karosserieform der fast fünf Meter langen Fließhecklimousine jene feinsinnige Eleganz verleiht, die sie wohltuend vom SUV-dominierten, innerstädtischen Straßenbild abhebt. Gleichzeitig betonen der akzentuierte Kühlergrill, die scharf angeschnittenen, flachen LED-Scheinwerfer sowie die ausgestellten Radhäuser über den 21 Zoll großen Rädern jene Sportlichkeit im optischen Auftritt, die der Audi Sportback schon im Namen trägt.

- In Fahrt Und weil die Ingolstädter schon aus eigenem Selbstverständnis heraus sportliche Autos bauen, soll der A7 nicht nur so aussehen, sondern sich auch so fahren. Und da enttäuscht der A7 ein klein wenig, denn aus dem Stand heraus genehmigt sich das auf dem Papier bärenstarke Sechszylindertriebwerk eine merkliche Gedenksekunde, bis es die Kraft von 620 Nm auf alle vier Räder loslässt.

Audi A7 Sportback im Test: Luxus – neu gedacht

Danach geht es aber umso vehementer voran, untermalt von sonorem Brummen. Dieses fällt ungleich stärker auf, als der Innenraum sonst Störgeräusche von den Passagieren gekonnt fernhält. Satt liegt der fast zwei Tonnen schwere Wagen auf der Straße, folgt selbst bei hoher Geschwindigkeit gelassen der vorgegebenen Linie und filtert dank superb abgestimmter Luftfederung jedwede Verwerfung des heimischen Straßennetzes gekonnt. Selbst von groben Fugen oder Schlaglöchern dringt nicht viel mehr als ein sonores Ploppen an die Ohren, zu spüren sind sie beim Überfahren kaum.

- Lenkung Hat man an der langen Sonderausstattungsliste die Position Vierradlenkung angekreuzt, bereitet der A7 auch auf kurvigen Passagen viel Freude. Die elektromechanische Lenkung hat im Vergleich zum Vorgänger eindeutig an Gesprächigkeit gewonnen, wenngleich sie immer noch eine Spur zu leichtgängig ausgelegt ist. Dennoch: Unterstützt von gegenläufig einschlagenden Hinterrädern durchmisst der Audi enge Kehren deutlich agiler, als man einer so stattlichen Limousine nur im Ansatz zutrauen möchte.

Audi A7 Sportback im Test: Luxus – neu gedacht

Lupft man vor dem Scheitelpunkt noch kurz das Gas, dreht das Heck weich ein und der A7 lässt sich sanft übersteuernd aus der Kurve herausbeschleunigen. Wenngleich nicht alle Passagiere diese Art von Dynamik goutieren mögen, bereitet die Abstimmung zumindest dem Fahrer unvermutet viel Freude. Beim Abbiegen im Stadtverkehr bedarf es erst einiger Gewöhnung an das zackige Auslenken des Hecks, auf engen Rampen in Parkhäusern oder beim Rangieren lernt man die mitlenkenden Hinterräder aber alsbald schätzen.

- Verarbeitung Typisch Audi ist die bemerkenswerte Verarbeitungsqualität im Innenraum. Drei großflächige, äußerst akkurat ins Armaturenbrett eingefügte und computeranimierte Bildschirme dominieren den ersten Eindruck beim Betreten des Innenraums, der vier Erwachsenen großzügig Platz bietet. Sämtliche Eingaben zu Infotainment, Navigation, Klimaautomatik oder Assistenzsystemen erfolgen entweder über den berührungs- und schmutzempfindlichen Bildschirm oder die hervorragende Spracheingabe, die selbst direkte Anweisungen in Form ganzer Sätze folgerichtig in Aktionen umsetzt.

Erwähnenswert ist auch die sündteure, aber hervorragend auf den Innenraum abgestimmte Bang & Olufsen Anlage, die sowohl klassische Musik als auch Rock hervorragend akzentuiert wiedergibt.

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