Alt gegen neu: E-Scooter und Puch-Maxi im Test

Wer ist der Beste? E-Scooter und Puch Maxi treten im Test gegeneinander an.
Klassisches Mofa gegen E-Scooter: Wer ist schöner, schneller, praktischer? Wir haben es getestet.

Es sind wahrlich Generationen, die hier gegeneinander antreten: Ein Puch Maxi, Baujahr 82 und ein Xiomi mi 3 E-Scooter, rund 40 Jahre jünger.

Die Puch ist frisch restauriert, hat jede Menge Retro-Charme, der rote Lack glänzt.  9000km am Tacho, Motortype ZA50 2-Ganz Automatik, so weit die technischen Daten. Der mi 3 allerdings ist auch schick, in angesagtem Beige gehalten und sehr clean im Design. Er hat einen leistungsstarken Motor mit 600 W, einen Aluminiumrahmen in Luftfahrtqualität und doppelte Scheibenbremsen. Technisch liegen da natürlich Jahre dazwischen. In Sachen Look bekommen aber beide einmal einen Punkt. Retro oder Modern? Geschmacksache.

Was kostet eine Puch Maxi? 
Allerdings: Zu kaufen gibt es eine so gut erhaltene Puch Maxis deutlich seltener, da sie nicht mehr produziert werden. E-Scooter gibt es aber wie Sand am Meer. Stichwort: Große Auswahl und günstige Preise. Sie online zu kaufen? Kein Problem. Die günstigsten Scooter kosten 400 Euro - da ist auch der Xiaomi dabei - Top-Modelle mehrere tausend.

Alt gegen neu: E-Scooter und Puch-Maxi im Test

Die Maxi starten - überraschend sportlich, wenn man darin ein Anfänger ist. Aber auch überraschend lustig!

Lohnt sich die Investition in einen E-Scooter?

Nun geht es mit den beiden Gefährten ins Rennen: Wer fährt sich besser? Der chinesische E-Scooter oder das österreichische Retro-Mofa? Die erste Hürde liegt darin, dass man die Puch Maxi erst einmal starten muss. Wenn man nicht aus derselben Clique oder Generation wie das Gefährt stammt - bei uns war die Vespa das Gefährt der Wahl - und noch nie mit einem solchen unterwegs war, muss man gleich lernen: Sportlich, sportlich das Teil!

Gewicht vor, Hebel halten und - treten! Nichts. Der Motor ruckelt, aber laufen tut er nicht. Gut, Übung macht den Meistern und so tritt man - den Zuschauern zur Erheiterung - weiter in die Pedale und irgendwann tatsächlich: Ein sanftes Tuckern!

Nun geht es auf die „Rennstrecke“ - und diese führt leicht bergab, eine Wohnstraße entlang. „Man kann auch anrollen“, ruft mir der Besitzer freundlich, aber zu spät, hinterher. Aber gut, so ist die Sporteinheit für den Tag erledigt und alle haben gelacht. Nun muss man ja nur mehr bequem sitzen und Gas geben.

Der E-Scooter ist allerdings deutlich schneller als ich. Was aber wohl an dem geübten Fahrer liegt. Denn auch da treten Generationen - Tante gegen Neffe - gegeneinander an. Und während die ältere Generation noch darauf konzentriert ist, ja nicht wie auf der Vespa zu bremsen - das würde ja den Motor abwürgen - gleitet die Jüngere schon elegant dahin. Auch bergauf überholt er mich mühelos.

Alt gegen neu: E-Scooter und Puch-Maxi im Test

Puch Maxi gegen E-Scooter: Der Test kann beginnen.

Elektro-Scooter sind elektrisch betriebene Klein- und Miniroller mit einer höchstzulässigen Leistung von nicht mehr als 600 Watt und einer Bauartgeschwindigkeit von nicht mehr als 25 km/h. Benützerinnen/Benützer von Elektro-Scootern müssen alle für Radfahrer geltenden Verhaltensvorschriften beachten. Sie haben sich so zu verhalten, dass andere Verkehrsteilnehmerinnen/Verkehrsteilnehmer weder gefährdet noch behindert werden.

1) Wo darf man mit E-Scootern fahren?

Erlaubt ist das Befahren von Radfahranlagen, Fahrbahnen, auf denen das Radfahren erlaubt ist, Fußgängerzonen (wenn es die Behörde erlaubt )mit an den Fußgängerverkehr angepasster Geschwindigkeit sowie Wohnstraßen und Begegnungszonen mit an den Fußgängerverkehr angepasster Geschwindigkeit. Das Befahren von Gehsteigen und Gehwegen ist in Schrittgeschwindigkeit nur dann gestattet, wenn es von der zuständigen Behörde durch Verordnung erlaubt wird. In Wien ist das Befahren von Gehsteigen und Gehwegen mit E-Scootern nicht erlaubt.

Verboten ist es auch, eine zweite Person auf dem Elektro-Scooter mitfahren zu lassen, während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung zu telefonieren, ein Alkohollimit von 0,8 Promille zu überschreiten oder in einem von einem Suchtgift beeinträchtigten Zustand zu fahren.

2) Ab wann darf man E-Scooter fahren? 

Kinder unter 12 Jahren dürfen mit einem Elektro-Scooter im öffentlichen Verkehr (außer in Wohnstraßen) nicht alleine unterwegs sein. Sie müssen von einer Person beaufsichtigt werden, die mindestens 16 Jahre alt ist. Besitzt die Jugendliche/der Jugendliche einen Radfahrausweis, darf sie/er alleine mit einem Elektro-Scooter unterwegs sein. Kinder unter 12 Jahren müssen beim Electro-Scooter-Fahren einen Helm tragen.

3) Braucht man auf dem E-Scooter einen Helm? 

Elektro-Scooter sind miteiner wirksamen Bremsvorrichtung, weißen Rückstrahlern oder Rückstrahlfolien nach vorne, roten Rückstrahlern oder Rückstrahlfolien nach hinten, gelben Rückstrahlern auf der Seite und bei Dunkelheit und schlechter Sicht zusätzlich mit einem weißen Licht nach vorne und mit einem roten Rücklicht auszurüsten.

4) Wo darf man E-Scooter parken? 

Elektro-Scooter sind wie Fahrräder so aufzustellen, dass sie nicht umfallen oder den Verkehr behindern können.

Gemütlicher Top-Speed: So schnell darf ein Puch Maxi fahren

Ein Punkt für den E-Scooter, der aber wohl ausschliesslich mit Fahrerfahrung und mit Ortskenntnis zu tun hat. Denn in Sachen Höchstgeschwindigkeit hängt die Puch den mi 3 ab: Sie darf 42km fahren. Der Scooter kann nur Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h erreichen und Steigungen von bis 16% bewältigen.

Gleichstand. Wir tauschen also die Gefährte und ich stehe am E-Scooter, ebenfalls erstmals. Das Starten ist schon deutlich einfacher, bis 5km anrollen und vorher die Geschindwindigkeitsstufen eingeben, Gas geben funktioniert intuitiv, in die Bremse greift man beim ersten Mal - nachdem man gerade auf der Maxi war - etwas zu hart. Das Handzeichen-Geben ist Balance-technisch nicht ganz einfach, aber da hat auch mein junger Vorfahrer etwas gewackelt.

Sind E-Scooter umweltreundlich?

Erfreulich natürlich, wie leise das Ganze ist - von dem fehlenden Abgasgeruch ja gar nicht zu reden. Man könnte aber - wenn man denn wieder basteln will - die Puch Maxi auch auf E-Antrieb umbauen. Auf der Pro Seite muss man der Puch Maxi anrechnen, dass zwei Leute bequem darauf Platz haben - auf den Scooter darf nur einer - und sie hinten ein Körbchen montiert hat. 

Bleibt das Fahrgefühlt: Man muss zugeben, der E-Scooter fährt sich wunderbar. Aber auf der Puch Maxi gab es doch eine Portion Freiheitsgefühl dazu, die der Roller einfach nicht vermitteln kann. Das kleine, aber aus tiefster, glücklicher Seele kommende „Juhu“, als man um die Kurve saust, das kommt nur auf der Puch. 

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