Stille Werke
Die europäische Autoindustrie und ihre Zulieferer haben in den vergangenen Jahrzehnten schon viele Krisen durchlebt. Aber jetzt: Die gesamte Branche steht vor einer noch nie da gewesenen Belastungsprobe. Ein Werk nach dem anderen hat in den vergangenen elf Tagen aufgrund der Corona-Krise geschlossen, die Autoverkäufe sind vielerorts eingebrochen – man hamstert Lebensmittel, denkt aber nicht an einen Autokauf. Was in China seinen Anfang nahm, dehnt sich langsam auf die gesamte Erde aus: der Weltautomarkt, so prognostiziert die Ratingagentur Standard & Poor’s, droht 2020 um fast 15 Prozent zu schrumpfen.
Und das in einer Zeit, in der die Autobranche ohnehin den größten Wandel in ihrer Geschichte vollzieht. Alternativen zum Verbrennungsmotor auf die Straße bringen muss, zu Umweltfreundlichkeit in allen Segmenten ihrer Produktion finden soll. So wie Audi, Fiat oder Land Rover, die ihre Sitzbezüge jetzt aus alten Plastikflaschen herstellen.
Der momentane Stillstand in der Autobranche wird auch auf Österreich massive Auswirkungen haben: 210.000 Jobs hängen hierzulande direkt oder indirekt von der Autobranche ab, der Automotive-Sektor hatte zuletzt einen Produktionswert von 24 Milliarden Euro.
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