Renault: Mehr Reichweite durch neues Laden

Renault: Mehr Reichweite durch neues Laden
Wie Renault das Laden in Städten revolutionieren will

Damit E-Autos für eine vernünftige Reichweite nicht das Gewicht einer Kuh in Form von Batterien mitschleppen müssen und weniger Kosten für die Ladeinfrastruktur anfallen, arbeitet Renault an induktivem Laden mit ca. 30 kW während der Fahrt auf öffentlichen Straßen. In Versailles bei Paris wurde eine 200 m lange Teststrecke aufgebaut, wo Pkw beim Überfahren der Induktionsspulen im Boden geladen werden. Laut Renault funktioniert dieses Laden mit einem Wirkungsgrad von rund 90 % und damit ähnlich gut wie stationäres induktives Laden etwa in einer Privatgarage. 2030 soll jedes E-Auto des Konzerns so laden können.

Renault arbeitet seit zehn Jahren am dynamischen induktiven Laden, so ein Techniker. Den Durchbruch hätten neue Halbleiter gebracht, die wie Türöffner fungierten, wenn ein Auto mit Batterien über die Spulen fährt. Früher ging diese Aktivierung nicht schnell genug. Derzeit nütze man eine Frequenz von 90 Kilohertz, sie sei aber variierbar. Das System funktioniere selbst bei Schnee, bis zu einer Bodenfreiheit von 15 bis 20 cm, also auch für SUV und sei resistent gegen Erschütterungen (Lkw). Querende Fußgänger bräuchten dagegen keine Angst zu haben, „gegrillt“ zu werden.

Als Erstes sollen Städte wie Paris, wo ab 2030 Autos mit Sprit verboten werden sollen, damit versehen werden, vor allem an Kreuzungen. In 5 Minuten könnten E-Autos Energie für 10 km laden. Es sei viel einfacher und kostengünstiger, als etwa Großstädte mit Ladestellen zu pflastern: Für Paris rechnet Renault mit „einigen“ 10 Mio. € an Kosten.

In Österreich gebe es seines Wissens noch keine Tests mit solchen Systemen, so Stefan Zach, Sprecher der EVN. Es müsste auch sichergestellt sein, dass dynamisches induktives Laden die strengen WHO-Grenzwerte für Magnetfelder einhalte.

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