Pariser Autosalon 2018: Die Tops und Flops
In Paris brennen die Hersteller ein Neuheiten-Feierwerk ab. Doch ist alles Gold, was glänzt? Wir haben uns vor Ort umgesehen und unsere subjektiven Tops und Flops gekürt.
Das sind unsere ganz persönlichen Gewinner und Verlierer
In Paris brennen die Hersteller ein Neuheiten-Feierwerk ab. Doch ist alles Gold, was glänzt? Wir haben uns vor Ort umgesehen und unsere subjektiven Tops und Flops gekürt.
Top: DS 3 Crossback
Endlich wagt DS, die Nobelmarke aus dem PSA-Konzern, richtig viel Eigenständigkeit. Bestes Beispiel ist der neue DS 3 Crossback. Sein Design mag nicht jedem gefallen, aber es ist ein Gesicht in der Menge. Besonders gut gelungen sind die Materialien und die Verarbeitung im Innenraum. Hinzu kommt ein überzeugendes Platzangebot.
Top: Skoda Vision RS
Skoda gibt in Paris einen Vorgeschmack auf den Nachfolger des Rapid Spaceback. Schlicht, aber wirkungsvoll: Der Skoda Vision RS ist rundum gelungen. Einige Elemente der Studie müssen wir uns zwar bis 2019 wegdenken, aber auch ohne sie dürfte der Fünftürer die Kompaktklasse aufmischen.
Flop: Skoda Kodiaq RS
240 Diesel-PS in einem großen SUV sind schon etwas Feines. Aber warum musste man den Skoda Kodiaq RS so krampfhaft auf Sport trimmen? Sei es die Nordschleifen-Runde in 9:29 Minuten oder das optische Tuning: Es wirkt für mich zu aufgesetzt. Hier wäre eine edle Laurin&Klement-Ausführung die bessere Wahl.
Top: Peugeot E-Legend
Die wohl schönste Studie des Pariser Autosalons 2018 ist der Peugeot E-Legend. Ein doppeldeutiger Name: Elegant stimmt definitiv und legendär auch. Vorbild ist nämlich das Peugeot 504 Coupé von 1969.
Flop: Renault EZ-Pro
Auf dem großen Messestand von Renault hätte man in Paris mehr erwartet als die vier sehr futuristischen EZ-Studien. (Bild: EZ-Pro) Warum die Franzosen ihr Heimspiel nicht zur Premiere des neuen Clio nutzen, bleibt rätselhaft.
Top: Mercedes B-Klasse
Schauen Sie sich einmal die neue Mercedes B-Klasse von vorne an: Deutlicher harmonischer und weniger nasenbärig als die A-Klasse, nicht wahr? Hinzu kommen viel Platz und eine tadellose Übersicht. Für mich das bislang beste Modell der künftigen Kompaktfamilie von Mercedes.
Flop: BMW 3er
Zugegeben, das Wort Flop ist beim neuen BMW 3er recht hart. Ich saß drin und kann sagen, dass die Materialien und das Platzangebot gelungen sind. Aber warum wirkt das Heck so Lexus-ähnlich?
Top: GAC GE3
Mit GAC Motor stellt erstmals ein chinesischer Hersteller in Paris aus. Mit im Gepäck hat man den GE3, ein Elektroauto mit 410 Kilometer Reichweie nach NEFZ-Zyklus. Sowohl beim Design als auch innen zeigt sich wieder einmal, wie schnell die Chinesen aufholen. In seiner Heimat startet der Trumpchi GE3, wie er dort heißt, bei rund 27.000 Euro.
Flop: Tesla Model 3
Tesla zeigt in Paris sein vielgepriesenes Wunderauto Model 3. Doch bei näherer Betrachtung wird klar, dass auch Elon Musk nur mit Wasser kocht. Irritierend sind die kurze Heckklappe und das bescheidende Platzangebot im Fond des immerhin 4,69 Meter langen Model 3. Im Detail zeigen große Spaltmaße und schlecht entgratete Kunststoffe die Tücken der Massenproduktion. Wann das Model 3 nach Europa kommt, ist noch immer unklar. Fakt ist: Spätestens, wenn VW Ende 2019 sein erstes eigenständiges Elektroauto bringt, wird es eng für Tesla.
Top: Kia ProCeed
Kia zeigt die Serienversion der "Proceed Sportstudie", des bildschönen Concept Cars von der IAA 2017. Das Produktionsmodell ist ein kompakter Shooting Brake mit fünf Türen. In der Realität wirkt der ProCeed wie aus einem Guss, während auf Fotos das Heck eine Spur zu prall zu sein scheint. Ein tolles Design mit Rückleuchten, die an Porsche erinnern. Quasi der Panamera Sport Turismo des kleinen Mannes.
Flop: Fehlende Marken
Hat der Peugeot-Löwe sie alle weggebissen? Fakt ist: Viele namhafte Hersteller sind dem Pariser Autosalon 2018 ferngeblieben. Das Fehlen von VW, Ford, Opel, aber auch Mazda, Mitsubishi und Volvo macht die Messe zu einem überschaubaren Vergnügen.
Top: Honda Monkey
Die legendäre Honda Monkey ist zurück! Zwar nicht mehr ganz so absurd winzig wie früher, aber trotzdem immer noch cool genug. Knapp zehn PS sorgen für den Vortrieb, der Preis liegt mit Überführung bei rund 4.000 Euro. Einziger Knackpunkt: Aufgrund des Hubraums von 125 Kubik reicht der alte Klasse-3-Führerschein nicht aus, erforderlich ist heutzutage A1.
Flop: Aixam GTI
Leichtmobile wie der Aixam sind in Frankreich beliebt. Dort können schon 14-Jährige mit 50 Kubik die Welt erobern. Wohl deshalb nennt Aixam den Kunststoff-Knirps auf dem Foto selbstbewusst GTI und verpasst ihm zwei kecke Endrohre.
Top: Lego Bugatti Chiron
Weit über 13.000 Stunden Arbeit stecken in diesem Bugatti Chiron aus Lego in Originalgröße. Für den Vortrieb sorgen 2.304 Lego-Motoren. Die Konstruktion besteht aus über 1.000.000 Lego-Technic-Elementen und wiegt 1,5 Tonnen.
Top: Renault Torino
Selbst eingefleischte Oldtimer-Fans werden diesen Renault kaum kennen. Der Torino wurde zwischen 1966 und 1981 in Argentinien gebaut. Die US-Optik ist kein Zufall, denn die Konstruktion stammte von AMC. Prominente Besitzer eines Torino waren Fidel Castro, Leonid Breschnew und Muammar al-Gaddafi.
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