Wieso Ottakring den größten Anteil an neu zugelassenen E-Autos hat

Wieso Ottakring den größten Anteil an neu zugelassenen E-Autos hat
Fast 50 Prozent der neu zugelassenen Pkw in in Ottakring sind Elektroautos. Wieso der 16. Bezirk heraussticht.

2017 betrug der Anteil von Benzin- und Diesel-Pkw an den Neuzulassungen in Österreich 96 Prozent, der Anteil der E-Pkw bei mageren 1,5 Prozent. Fünf Jahre später war der E-Pkw Anteil mit 15,9 Prozent zehnmal so hoch, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.

Im Bundesländer-Vergleich liegt Vorarlberg mit 20,3 Prozent an der Spitze und ist damit das erste Bundesland mit einem E-Pkw Anteil von 20 Prozent. Das Burgenland wiederum ist Österreichs erstes Bundesland, wo im Vorjahr mehr Elektroautos als Diesel-Pkw neuzugelassen wurden, macht der VCÖ aufmerksam. „Für heuer ist damit zu rechnen, dass österreichweit die Elektroautos die Diesel-Pkw bei Neuzulassungen überholen“, so VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.   

 

Wieso Ottakring den größten Anteil an neu zugelassenen E-Autos hat

Ottakring hat höchsten E-Pkw-Anteil bei Neuwägen

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass im Vorjahr bereits in 15 Bezirken der E-Pkw Anteil an den Neuwagen bei 20 Prozent oder mehr lag. Am höchsten war der E-Pkw-Anteil in Wien-Ottakring mit 49,9 Prozent. Der Grund ist ein einfacher: Im 16. Bezirk hat Österreichs größte E-Auto Leasingfirma Instadrive ihren Firmensitz. Den zweithöchsten Anteil an E-Pkw hat der oberösterreichische Bezirk Kirchdorf mit 28,2 Prozent, vor dem Bezirk Rohrbach mit 25,2 Prozent. Auch die Bezirke Bregenz, Freistadt, Feldkirch, Eisenstadt-Umgebung und Hartberg-Fürstenfeld sowie Eisenstadt haben die 20 Prozent Grenze erreicht bzw. überschritten. Innerhalb Wiens schafften das auch die Innere Stadt, Neubau, Liesing, Wieden, Alsergrund und Josefstadt. Während es im Jahr 2021 österreichweit noch 17 Bezirke mit weniger als zehn Prozent E-Pkw gab, waren es im Vorjahr nur mehr sieben.

Wieso Ottakring den größten Anteil an neu zugelassenen E-Autos hat

79 Prozent der E-Pkw sind Firmenautos

79 Prozent der im Vorjahr neuzugelassenen E-Pkw wurden auf Firmen und andere juristische Personen angemeldet und damit der gleich hohe Anteil wie bei Diesel-Pkw. Neuwagen werden Großteils auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen, im Vorjahr insgesamt 66 Prozent aller Neuwagen. „Maßnahmen bei Firmenwagen sind ein starker Hebel, um die für das Erreichen der Klimaziele notwendige Energiewende bei den Autos zu beschleunigen. Durch die Steuerbegünstigung von Verbrenner-Firmenwagen schwächt die Regierung die Wirkung ihrer Förderungen für E-Pkw. Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise ist die Bundesregierung gefordert, dieses Steuerprivileg für Verbrenner-Firmenwagen zu beenden“, betont VCÖ-Expertin Mosshammer.

Der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor ist bei Neuwagen bereits vor dem Jahr 2030 erreichbar. Die Hersteller bringen zunehmend mehr E-Pkw Modelle auf den Markt. Dass die Transformation schnell gehen kann, ist in Norwegen zu sehen. Norwegen hatte im Vorjahr einen E-Pkw-Anteil an den Neuwagen von 79 Prozent. Vor sechs Jahren, im Jahr 2016, war der E-Pkw Anteil gleich hoch wie von Österreich im Vorjahr. „Aber wichtig ist, dass die Fehler von Norwegen – Stichwort Überförderung – von Österreich und der EU insgesamt nicht wiederholt werden “, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. 

 

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