Neuer VW Passat Variant: Was die neue Generation nun besser kann
Anfang 1974 brachte VW die erste Generation des Passat Variant, wie der Kombi genannt wurde, heraus. Im Jahr zuvor war der erste Passat, die Baureihe B1, vorgestellt worden – mit einem Design von Giorgio Giugiaro und technisch verwandt mit dem Audi 80.
Seither wurden 34 Millionen Passat verkauft und 50 Jahre nach dem Start der ersten Generation halten wir bei Generation neun. Ist es auch die Letzte? VW-Chef Schäfer bestätigte im Gespräch mit dem KURIER, dass es „perspektivisch irgendwann eine Zusammenführung von Passat und dem elektrischen ID.7“ geben werde. Aber für die nächsten sechs bis sieben Jahre erwartet der VW-Chef, dass beide Modelle erfolgreich parallel am Markt laufen.
Mittlerweile ist es der Variant allein, der die Passat-Fahne hochhält. Nachdem die Limousine nur mehr einen überschaubaren Anteil an den Verkäufen ausmachte. Die Geschichte wiederholt sich aber insofern, als auch der neue Passat nicht allein entwickelt wurde. Die neunte Generation wurde gemeinsam mit dem Superb von Skoda entwickelt. Und nachdem der große Tscheche ein entsprechendes Gardemaß haben sollte, bedeutete das für den Wolfsburger auch ein ordentliches Größenwachstum. 4,9 Meter lang ist der VW aktuell, das ist ein Plus von 144 mm. Zum Vergleich: Der erste Passat kam auf 4,2 Meter.
Damit geht es komfortabel zu im Inneren. Vorne und hinten sitzt man bequem und der Laderaum bietet ein Fassungsvermögen von 690 Liter und kann bis zu 1920 Liter. Richtig stolz sind die VW-Leute auf andere Dinge – vor allem das Infotainment in Cockpit. Hier hält die neuste Generation des Modularen Infotainment-Baukastens von VW Einzug. Herzstück ist ein riesiges zentrales Display, das ist in der Basis 12,9 Zoll groß, wenn das nicht reicht, kann man es auch in 15-Zoll-Ausführung haben. Für die Bedienung braucht es einige Zeit, bis man die Logik dahinter decodiert hat – die wichtigsten Funktionen hat man aber schnell durchschaut. Und ja, auch hier gibt es die Touchslider für Lautstärke und Temperatur – sie sind nun zumindest beleuchtet. Und die Lautstärke kann man auch mittels Taste am Lenkrad justieren. Eine hilfreiche (und immer besser funktionierende) Sache ist die Sprachsteuerung, die bei VW mit „Hallo Ida“ angeredet wird.
Die Gänge des Getriebes werden nunmehr über einen Lenkstockhebel gewählt, das schafft auch mehr Platz zwischen den Vordersitzen, wo man nun Ablagen für Smartphones oder sonstigen Krimskrams hat. Das Head-up-Display projiziert die Informationen via Windschutzscheibe in den virtuellen Raum vor einem und braucht keine ausfahrbare Scheibe mehr.
Antriebe
VW bietet für die Passat-Kunden ein breites Spektrum an Antrieben: Plug-in-Hybride, Mild-Hybride und Diesel. Das Motorenspektrum beginnt beim eTSI, das ist ein Mild-Hybrid mit 150 PS. An der Steckdose geladen werden die Plug-in-Hybride, zwei stehen zur Wahl mit 204 bzw. 272 PS. Sie sollen elektrische Reichweiten von bis zu 100 Kilometer schaffen. Auch Diesel finden sich im Angebot. Den TDI gibt es mit 122, 150 und 193 PS und der starke Diesel ist auch der einzige Passat, der in Verbindung mit Allradantrieb kommt.
Bei unserer ersten Ausfahrt sitzen wir in diesem Diesel. Der brummt sonor und gut gedämmt vor sich hin und macht Lust auf längere Ausfahrten. Vor allem, wenn man dann noch das adaptive Fahrwerk DCC Pro verbaut hat (ist als Option zu haben), das Fahrbahnunebenheiten souverän wegfiltert.
So bleibt der Passat ein feines Angebot für Vielfahrer bzw. für Flottenkunden. Und weil man die Nutzer gut kennt, bietet VW den Passat gleich als Business-Ausstattung für Vielfahrer an. Hier gibt es passenderweise teilelektrische Sitze mit Massagefunktion und den Travel Assist (für teilautomatisiertes Fahren) serienmäßig.
Die Preise beginnen bei 48.490 Euro für den eTSI und 52.990 Euro für den TDI (150 PS). Die starten in diesem Monat, die anderen Motorisierungen folgen im Mai.
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