Erstmals am Steuer des VW Passat der 9. Generation

Erstmals am Steuer des VW Passat der 9. Generation
Wie sich der nächste VW Passat fährt, warum er der letzte seiner Art ist und was er mit dem Skoda Superb zu tun hat

Firmenwagen-Vielfahrer können beruhigt sein. Einmal geht's noch mit dem VW Passat, wie man ihn kennt.

Bis bei uns nur mehr E-Autos verkauft werden dürfen, wird die 9. Generation des Passat noch für problemlose Mobilität auch abseits von Ladesäulen-Inseln sorgen. Der gerade die letzten Entwicklungs-Kilometer abspulende nächste Passat wurde dafür von den VW-Leuten noch einmal gründlich überarbeitet und mit technischem Rüstzeug auf der Höhe der Zeit ausgestattet. Schließlich geht sich noch ein voller Modellzyklus aus, bis die ID-Kollegen von der Elektrofraktion das Ruder voll übernehmen.

Was vom letzten Passat, der noch von Verbrennungsmotoren angetrieben wird, zu erwarten ist, konnten wir bereits bei einer ersten Ausfahrt mit Erprobungsmodellen selbst erfahren.

Erstmals am Steuer des VW Passat der 9. Generation

VW Passat auf Testfahrt in Tarnlackierung: Größer als der Vorgänger und mit 140 Liter mehr Ladevolumen

Der erste optische Eindruck - trotz Tarnlackierung - trügt nicht. Der Passat Nr. 9 ist merkbar gewachsen im Vergleich zu seinem Vorgänger. Das hat nicht nur mit dem gegenwärtigen Trend zu immer größeren Autos zu tun, sondern folgt hier ganz pragmatischen Überlegungen. Aufgrund der Sparmaßnahmen im VW-Konzern wurden die neuen Generationen von Passat und Skoda Superb gemeinsam entwickelt. Da das Flaggschiff von Skoda nicht kleiner werden sollte, um nicht dem Octavia ins Gehege zu kommen, musste sich der Passat auf die Dimensionen des langen Tschechen strecken.

Im Klartext bedeutet das: Plus 144 mm in der Länge (auf jetzt 4,917 m), plus 50 mm in der Breite (1,852 m) und plus 7 mm in der Höhe (1,482 m). Der Radstand legte um 50 mm auf jetzt 2,842 m zu. Naturgemäß profitiert davon nicht nur das Ladevolumen des nur mehr als Kombi angebotenen nächsten Passat, das bei umgelegten Rücksitzen um 140 l auf stolze 1.920 l gewachsen ist. Auch die Platzverhältnisse im Fond glänzen mit üppigen Dimensionen - wie sie eben immer schon den Skoda Superb ausgezeichnet haben.

Im Fahrbetrieb deutlich merkbar macht sich eine technische Neuerung, die nicht nur Langstreckenfahrer freuen wird. Die neu entwickelte adaptive Fahrwerksregelung DCC Pro mit Zweiventildämpfern bringt in der Praxis eine spürbare Verbesserung der Anpassung an unterschiedliche Fahrbahn-Gegebenheiten. Über die Fahrprogramm-Einstellung im Cockpit anwählbar, verändert sich die Fahrcharakteristik etwa auf welligen Straßen mit brüchigem Belag zwischen den Stellungen Comfort und SportPlus enorm. Die Bandbreite reicht von weichem aber doch bestimmtem Ein- und Ausfedern mit schwingendem Aufbau bis zum kurzen und harten Abdämpfen von Schlägen mit geringstmöglicher Karosseriebewegung.

Was Vielfahrer am VW Passat der 9. Generation sonst noch freuen wird:

- Die  "IQ.LIGHT – LED-Matrixscheinwerfer" deren Fernlicht jetzt bis zu 500 m weit reicht.

- Die neuen Sitze in der ersten Reihe, die nicht nur bis zu 14 Verstellmöglichkeiten bieten (darunter eine pneumatische 4-Wege-Lordosen-Einstellung), sondern erstmals im Passat auch eine Massagefunktion - mit 10-Kammer Druckpunktmassage in den Sitzlehnen.

- Das verbesserte Anzeige- und Bedienkonzept im Cockpit mit einem (je nach Ausstattung) bis zu 15 Zoll großen zentralen Touchscreen und einem digitalen Instrumenten-Cluster mit 10,25-Zoll Bildschirm. Außerdem hat der neue Passat endlich auch ein vollwertiges Head-up-Display mit Einspiegelung relevanter Fahrdaten direkt in die Windschutzscheibe an Bord. Und die Kommunikation mit dem Bordsystem wird durch feststehende Leisten am oberen und unteren Rand des Touchscreens mit Druckpunkten für den Direktzugriff zu wichtigen Funktionen erleichtert.
Detail am Rande: Die viel kritisierten Slider für Temperatur- und Lautstärke-Regelung sind zwar nach wie vor verbaut, aber jetzt - da beleuchtet - immerhin auch im Dunkeln zu finden.

Erstmals am Steuer des VW Passat der 9. Generation

Fahrbetrieb: Motorisierungen von Diesel bis Plug-in-Hybrid im Angebot

- Die Breite des Motorisierungs-Angebotes: Neben dem Vielfahrer-Favoriten (Diesel als TDI) und Benzinmotoren mit und ohne Mild-Hybrid-System, stehen auch deutlich verbesserte Plug-in-Antriebe in zwei Leistungsstufen (150 kW / 204 PS bzw. 200 kW / 272 PS) zur Wahl. Beide bieten idente 400 Nm maximales Drehmoment und sind mit dem bekannten 6-Gang-Direktschaltgetriebe gekoppelt. Neu ist hingegen die von 1,6 t auf 2 t erhöhte maximale Anhängelast der Plug-in-Hybrid-Modelle.
Ebenfalls neu und stark verbessert ist die erzielbare rein elektrische Reichweite, die je nach Ausstattung zwischen 90 km und 120 km liegen wird.

Was die eilige Truppe unter der Fuchtel des auf maximale Nutzung der Batteriekapazitäten achtenden Fuhrparkleiters besonders freuen wird: Nachgeladen können die Plug-in-Varianten des nächsten VW Passat erstmals auch an Schnellladesäulen werden.

Der VW Passat der 9. Generation wird Ende August seine offizielle Weltpremiere erleben. Der Vorverkauf in Österreich sollte Ende Oktober starten. Der Auslieferungsstart ist für das erste Quartal 2024 geplant.

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