Porsche E-Macan: So sportlich ist das vollelektrische SUV
2024 geht der Porsche Macan in die nächste Generation. Und: Er wird vollelektrisch. „Das ist unser zweiter Elektrosportler nach dem Taycan“, sagt Ben Weinberger, Spokesperson von Macan bei einem Medientermin in Leipzig. Mit der Elektrifizierung des Porsche-SUV will man die Erfolgsgeschichte des Macan fortführen: 2013 wurde er bei der LA Motorshow präsentiert, seit 2015 hält sich das Modell an der Spitze der Verkäufe von Porsche. Allein im vergangenen Jahr (2022) wurde der Macan 86.000 Mal verkauft – insgesamt rund 800.000 Mal seit er auf dem Markt ist. Man spricht unternehmensintern zu recht von einem Bestseller.
Dass nun just dieses Modell – meistverkauft und der günstigste Porsche – nur noch vollelektrisch zu haben sein wird, zeigt die klare Richtung, die Porsche für die Zukunft einschlägt.
Erstmals mitgefahren
Der E-Macan kommt 2024 auf den Markt und konnte vor ein paar Wochen am Werksgelände in Leipzig erstmals genauer betrachtet werden. Erster Eindruck: gewaltig – weil gewachsen, ultrasportlich und in seinem Fahrverhalten auf der Rennstrecke und Offroad eindrucksvoll.
Der E-Macan soll das sportlichste Modell in seinem Segment sein. Die Leistungsdaten zeigen das: Beim Antrieb setzt Porsche ausnahmslos auf Permanenterregte Synchron-Elektromaschinen (PSM) der neuesten Generation. Die Spitzenleistung wird dort 450 kW betragen und das maximale Drehmoment bei über 1.000 Nm liegen. Alle neuen Macan-Modelle tragen im Unterboden eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Gesamtbruttokapazität von rund 100 kWh. Auch ein komplett neues Infotainmentsystem soll überzeugen. Das alles wird auf die (mit Audi entwickelten) Premium-Plattform Electric PPE gestellt.
Was man auch für den neuen E-Macan betont: der Charakter eines Porsche ist immer herausragend sportlich und hochdynamisch. Porsche bleibt Porsche, aber schafft er das auch mit Elektromotor?
Auf der Haus-Rennstrecke
Eine klaren Porsche-Eindruck hatten wir, als wir als Beifahrer auf der hausinternen Strecke im neuen E-Macan mitfahren durften. Die Beschleunigung raubt einem den Atem. Zwei Motoren treiben die beiden Achsen, die 450 kW/612 PS peitschen den Sport-SUV in weniger als vier Sekunden auf 100 km/h. Das Auto wiegt 2,3 Tonnen, aber das Gewicht ist wenig relevant – die über 1000 Newtonmeter haben eine immense Durchzugskraft. Wie immer auf solchen Rennstrecken muss man sich als Beifahrer irgendwie verkeilen, um ordentlich am Sitz zu bleiben. Das Auto hat eine ausgeklügelte Kurvenlage – es driftet, zieht, schiebt und pickt trotzdem irgendwie auf der Rennstrecke. Fühlt sich nicht wie ein E-Auto an, ist aber eines. Die Demonstration kostet einen Satz Reifen am Tag – wir sind die ersten Fahrer ganz in der Früh, es liegt noch Tau auf der Fahrbahn. Irritiert den Fahrer ein wenig, aber der gibt trotzdem volles Gas.
Auch im Gelände sind wir als Beifahrer vom neuen E-Macan angetan. Im Offroad-Modus geht es durch tiefes Wasser und auf sehr steile Hänge. Das ist schon großes Kino für ein SUV, er krabbelt durch das unwegsame Gelände im Leipziger Werk. Und irgendwie hat man im Kopf, dass das ein Porsche ist und der gar nicht hierher gehört, in diesen Matsch und in dieses Geröll.
Die Neuerungen im Macan im Detail:
800-Volt-Technik und Bank-Laden
Dank 800-Volt-Technik erreicht der Macan eine Ladeleistung von bis zu 270 kW. Wenn die Ladesäule nur mit 400-Volt-Technik arbeitet, beschleunigt das so genannte Bank-Laden den Vorgang. Dabei wird der Akku in zwei Teil-Batterien mit halber Nennspannung geteilt, die parallel geschaltet mit je 400 Volt geladen werden.
Neueste Porsche Driver Experience
Der Macan verfügt über bis zu drei Bildschirme. Das 12,6 Zoll große, volldigitale und freistehende Curved Display sitzt direkt in der Blickachse des Fahrers. Das Zentral-Display ist ein hochauflösendes, 10,9 Zoll großes Touch-Display in Full-HD-Qualität. Das optionale Beifahrer-Display (10,9 Zoll) verfügt über eine spezielle Folientechnik. Dadurch ist es für den Fahrer während der Fahrt nicht einsehbar, sodass zum Beispiel Videoinhalte nur für den Beifahrer angezeigt werden können.
Großes Head-up-Display mit Augmented Reality
Erstmals bei Porsche ist ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Technologie verfügbar. Virtuelle Elemente wie Navigationspfeile werden optisch nahezu nahtlos in die reale Welt integriert. Auch die Funktionen einiger Fahrer-Assistenzsysteme werden so unterstützt. Das Bild erscheint in einer Entfernung von zehn Metern und entspricht der Größe eines 87-Zoll-Displays.
Ambientebeleuchtung mit Kommunikationslicht
Ein Lichtband mit 56 LED zieht sich durch den vorderen Bereich des Interieurs. Je nach Situation kann dieses so genannte Kommunikationslicht informieren und warnen, etwa zur Begrüßung, bei Ladevorgängen oder im Zusammenspiel mit Fahrer-Assistenzsystemen. Dabei kommen verschiedene Farben und Animationen zum Einsatz.
Neu: Porsche App Center
Im neuen Porsche App Center können Passagiere direkt auf beliebte Apps von Drittanbietern zugreifen und diese direkt ins Auto installieren. Beim Start des Macan wird eine Vielzahl an Apps verfügbar sein.
Die Preise?
Wie viel der neue E-Macan kosten wird, steht noch in den Sternen. Bei dem Performance-Paket, das Porsche hier reingepackt hat, wird die Unter-100.000-Euro-Marke – den günstigsten Verbrennermotor-Macan gibt es aktuell ab 88.834 Euro – wohl nur schwer zu halten sein.
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