Polestar Herrengasse: Darum übernimmt Auto Stahl den Innenstadt-Standort

Polestar Showroom Herrengasse
Polestar überträgt seinen Showroom in der Wiener Wallnerstraße an Auto Stahl. Der Test-Drive-Hub in der Donaustadt läuft weiter.

Zusammenfassung

  • Polestar übergibt den Showroom in der Wiener Herrengasse an Auto Stahl, wobei der Standort weiterhin exklusiv für Polestar bleibt.
  • Kunden können künftig Fahrzeuge direkt vor Ort kaufen, das Personal wird durch Mitarbeiter von Auto Stahl ersetzt, und die Neueröffnung ist für den 16. Oktober geplant.
  • Der Test-Drive-Hub in der Donaustadt bleibt bestehen, und Polestar setzt in Österreich auf das unechte Agenturmodell mit verstärkter Händlerintegration.

Polestar gibt den bisherigen Standort in der Wallnerstraße nahe der Herrengasse in der Wiener Innenstadt an das Autohaus Stahl ab. Der Schritt ist Teil der laufenden Zusammenarbeit zwischen Polestar und dem Autohaus, das bereits im Februar einen Test-Drive-Hub in der Donaustadt eröffnet hatte. Die offizielle Übergabe und Vereinbarung wurde am 1. Juli mit dem neuen österreichischen Geschäftsführer Ferdinand Schelberger fixiert.

Gewohnter Showroom, neues Personal

Für Kunden soll sich vor Ort nur wenig ändern: Der Showroom bleibt in gewohnter Form bestehen, Fahrzeuge können weiterhin besichtigt und (im Stand) ausprobiert werden. Neu ist, dass Interessenten nun auch direkt vor Ort Autos kaufen, versichern und finanzieren können, nicht mehr ausschließlich über die Online-Plattform, wie bisher bei Polestar üblich.

Auch das bisher am Standort tätige Polestar-Personal soll durch Auto Stahl-Mitarbeiter ersetzt werden. Die offizielle Wiedereröffnung des Standorts ist für den 16. Oktober angesetzt. Der Standort ist gemeinsam mit Audis House of Progress und der Cupra City Garage einer der einzigen Showrooms einer Automarke in der Wiener Innenstadt.

"Jetzt geht es erst richtig los"

Für Auto Stahl kam die von Polestar angefragte Übernahme des Showrooms in der Herrengasse am 1. Juli vergleichsweise kurzfristig. "Es war ein bisschen on the fly", beschreibt Co-Inhaberin Isabella Keusch den Prozess. Über den Sommer sei es zunächst still geblieben, da technische Systeme, Telefonanlagen und Mitarbeiter neu organisiert werden mussten. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, jetzt im Herbst geht es los".

Das erste Fazit von Keusch: Die prominente Lage in der Fußgängerzone sorgt für hohe Besucherzahlen. Neben der Laufkundschaft kommen zudem viele ernsthafte Interessenten, die sich intensiv mit den Fahrzeugen beschäftigen und Kaufinteresse zeigen. Der neue Standort soll zunächst für mindestens zwei Jahre exklusiv Polestar vorbehalten sein, obwohl das Autohaus insgesamt sieben Marken vertritt.

Polestar Österreich/Auto Stahl

Polestar bei Auto Stahl: v.l.n.r.: Ferdinand Schelberger (Geschäftsführer Polestar), Mag. Isabella Keusch (Leitung Marketing & Service Excellence AUTO STAHL), Ing. Gernot Keusch (Eigentümer und Geschäftsführer AUTO STAHL), Lukas Steiner (Head of Operations & Business Development Polestar).

Polestar blickt in die Zukunft

Parallel dazu soll der im Februar ebenfalls in Kooperation mit Auto Stahl eröffnete Test-Drive-Hub in der Donaustadt aktiv bleiben. An diesem Standort sind Testfahrten mit allen Modellen von Polestar möglich, darunter die Fließhecklimousine Polestar 2, das SUV Polestar 3, das SUV-Coupé Polestar 4 sowie künftig auch der erst kürzlich auf der IAA vorgestellte Polestar 5.

Ein weiterer Polestar-Space oder Showroom, ähnlich dem in der Herrengasse, stehe im Norden der Stadt ebenfalls auf dem Plan für die kommenden Monate, erklärt der Hersteller.

Polestar setzt in Österreich seit kurzem im Zuge einer betrieblichen Neuausrichtung auf ein sogenanntes "unechte Agenturmodell". Dabei werden schrittweise immer mehr Händlerpartner in die Vertriebsstruktur eingebunden, während Polestar selbst die Markensteuerung und Preisgestaltung zentral behält. Der Standort Herrengasse unter Auto Stahl soll als Beispiel für dieses Modell gelten, das eine lokale Betreuung mit direktem Zugang zu den Fahrzeugen kombiniert.

Neue Architektur für den Polestar 3

Besonderes Augenmerk liegt derzeit auf dem Polestar 3: Das SUV wird künftig mit einer 800-Volt-Architektur ausgestattet. Damit sollen Ladezeiten von 10 auf 80 Prozent künftig in rund 20 Minuten möglich sein. Zudem erlaube die Technik effizientere Energieflüsse und eine stabilere Performance bei hohen Leistungen. Auch bei der Reichweite will Polestar mit dem neuen Antriebssystem zulegen: Je nach Batteriegröße sind nach WLTP-Standard über 600 Kilometer angekündigt. Der neue Bordcomputer, jetzt mit NVIDIA DRIVE AGX Orin-Prozessor, ist ein weiteres Element, das vom Update profitieren soll: Er ersetzt die bisherige Einheit und steigert die Rechenleistung um das Achtfache von 30 auf 254 Billionen Operationen pro Sekunde.

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