Opel Grandland X Ultimate: Die Topversion im Fahrbericht
Die europäischen Autokäufer (und damit auch die österreichischen) sehen sich durch den von VW verursachten Diesel-Skandal mit einer geradezu absurden Situation konfrontiert: Ausgerechnet jetzt, da der Selbstzünder sauber geworden ist, droht der im Jahr 1893 in Berlin patentierten Verbrennungskraftmaschine das Aus.
Logisch, dass die Leut’ angesichts drohender Fahrverbote verunsichert sind – führte doch die Abgasschummelei und die daraus resultierende Negativstimmung gegenüber dem von Rudolf Diesel erfundenen Motor dazu, dass im Vorjahr erstmals seit 2009 wieder mehr Benzin- als Dieselfahrzeuge in Europa gekauft wurden.
Und das zu Zeiten, in denen bei neuen, nach der momentan gültigen Euro-6d-TEMP-Norm zertifizierten Dieselmotoren durch den Einsatz von SCR-Katalysatortechnologie samt AdBlue-Einspritzung die ebenso umweltschädlichen wie gefürchteten Stickoxide aus dem Abgas eliminiert werden.
Sauberer kann man einen Diesel derzeit nicht machen.
Opel setzt jetzt daher ein deutliches Signal und baut das Motorenangebot für den Grandland X mit einer Ultimate genannten Modellvariante mit einem Selbstzünder aus. Angetrieben von einem 2,0-l-Direkteinspritzer-Turbo mit 177 PS und 400 Nm maximalem Drehmoment (bei 2000 Umdrehungen), ergänzt dieser – voll abgasgereinigte – Motor das Dieselangebot nach oben, das bisher nur aus einem 1600er-Turbo mit 120 PS be standen hat.
Das neue Aggregat ist eine angenehme Kraftquelle, leichtfüßig legt der langhubig ausgelegte Motor zu und es ist das üppige Drehmoment, das aus den Tiefen des Drehzahlkellers kommt und den Umgang mit dem 4,47 m langen Opel-SUV entscheidend prägt. Weil zwei Ausgleichswellen für ruhigen und runden Motorlauf verantwortlich sind, ertönt aus dem Motorraum kaum mehr als gutartiges Murmeln. Gemeinsam mit dem Zweiliter wird auch eine völlig neue 8-Gang-Automatik eingeführt, die sanft und mit kaum spürbarem Wechseln der Übersetzungen arbeitet.
Kein Allradantrieb
Der Grandland X Ultimate muss mit Frontantrieb auskommen, Allrad bleibt also wie bei den technischen Verwandten von Peugeot und Citroën auf der Wunschliste. Statt vier angetriebener Räder offeriert Opel eine elektronische Traktionskontrolle, die fünf verschiedene Einstellungen für Schnee, Matsch, Sand sowie trockene oder nasse Fahrbahnen erlaubt. Das ersetzt zwar den Allradantrieb nicht, ist aber besser als nix.
Der Verzicht auf 4x4-Antrieb spart anderseits Gewicht, womit das nur 1575 Kilo schwere Opel-SUV eines der leichtesten Fahrzeuge in diesem Segment ist.
Die Einführung des neuen Dieselaggregats bleibt motorenseitig nicht die einzige Neuerung: Zur Jahresmitte wird ein ebenfalls völlig neuer Turbo-Selbstzünder mit wahlweise 100 oder 120 PS das bisherige 1,6-Liter-Aggregat ersetzen, gefolgt von einem 1,6-Turbobenziner mit 180 PS. Der Grandland Ultimate kostet € 40.950,–.
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