Nissan GT-R Nismo: Verbesserter Supersportler
Nissan hat den GT-R Nismo für das Modelljahr 2020 überarbeitet. Der Supersportler wurde in puncto Gewicht, Aerodynamik und Gesamtperformance verbessert. Neue Turbolader, eine verbesserte Getriebesteuerung, leichtere Komponenten und Upgrades für Bremsen, Räder und Reifen machen das Auto noch schneller.
Das Herzstück ist der Biturbo-Sechszylinder, der aus 3,8 Liter Hubraum 600 PS und 652 Newtonmeter holt. Zum Einsatz kommen jetzt die gleichen Turbolader wie in der Rennsport-Version GT-R Nismo GT3. Sie verwenden ein Turbinenrad mit zehn Flügeln (ein Flügel weniger), dessen Schaufeln 0,3 Millimeter dünner sind. Dadurch verringert sich die Masse, was eine schnellere Reaktion ermöglicht. Außerdem wurden Design und Profil der Schaufeln modifiziert, was das Ansprechverhalten und die Beschleunigung verbessert.
Das Diagramm zeigt, wie sich das Ansprechverhalten bei 110 km/h und 4.000 U/min im vierten Gang (manueller Modus) gegenüber dem bisherigen GT-R Nismo verändert. Das Ansprechverhalten verbessert sich laut Nissan um 20 Prozent, wenn der Fahrer auf das Gaspedal drückt und damit die zunächst geschlossene Drosselklappe vollständig öffnet. Die überarbeitete Titan-Abgasanlage liefert dazu nun einen eindringlicheren Sound.
Im R-Modus (Race) schaltet das verbesserte Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe jetzt aggressiver. Auch "intuitiver" soll die Gangwahl sein. Für jede Fahrsituation wählt die adaptive Schaltsteuerung (ASC) den besten Gang, was man insbesondere beim Bremsen und Einfahren in eine Kurve spüren soll. Das schnellere Herunterschalten reduziert ein Untersteuern am Kurveneingang. Da die Motordrehzahl auf einem höheren Niveau gehalten wird, verbessert sich die Beschleunigung auch bei der Kurvenausfahrt, so Nissan.
Das Design der neuen Version des GT-R Nismo wurde einem aerodynamischen Feinschliff unterzogen. Die Modifikationen verbessern unter anderem die Kühlung von Motor und Bremsen, ohne den cW-Wert von 0,26 zu verschlechtern. Außerdem wurde der Carbon-Anteil erhöht. So sind die Stoßfänger vorne und hinten nun leichter, genauso wie der vordere Kotflügel (minus 4,5 Kilo), die Motorhaube (minus 2 Kilo), das Dach (minus 4 Kilo), die Seitenschweller-Abdeckungen, der Kofferraum und der Heckspoiler. Zusammen reduzieren allein die Außenteile das Gewicht um 10,5 Kilo, insgesamt wurden sogar fast 20 Kilo eingespart.
Die vorderen Kotflügel verfügen jetzt über Lamellen, die den Abtrieb vorne um sieben Kilogramm erhöhen. Die belüfteten Radkästen tragen ebenfalls dazu bei, den Luftstrom an der Karosserie vorbeizuleiten und Verwirbelungen am Heckflügel zu vermeiden, was zu mehr Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten führt. Sie helfen auch dabei, heiße Luft aus dem Motorraum herauszuleiten.
Die Farbpalette umfasst ein Rot, ein Schwarz, ein Silber und ein Weiß. Bei allen Lackierungen sind die Außenspiegel in Schwarz gehalten, was die Spitzenversion von den anderen GT-R-Modellen unterscheidet.
Gemeinsam mit Brembo hat Nissan auch neue Carbon-Keramik-Bremsen für den GT-R Nismo entwickelt. Besonders große Bremssättel treffen auf Carbon-Keramik-Scheiben, die nun stolze 410 Millimeter vorne und 390 Millimeter hinten messen. Die vorderen und hinteren Bremssättel mit sechs beziehungsweise vier Kolben sind besonders steif. Erkennbar sind die Bremssättel an ihrer Lackierung in leuchtendem Gelb. Die neuen Bremsen sollen den Bremsweg , außerdem senken sie die ungefederte Masse um 16,3 Kilo. Hinzu kommen speziell entwickelte Bremsbeläge, die mehr Reibung erzeugen und eine verbesserte Kühlung der Bremsen.
Das überarbeitete Fahrwerk verbessert die Kurvenstabilität, die Gierrate und den Fahrkomfort, so Nissan. Die Lenkung soll linearer und präziser geworden sein und macht selbst bei 300 km/h nur minimale Korrekturen nötig. Die 20-Zoll-Alufelgen von Rays sind zusammen 100 Gramm leichter. Ein weiß-rotes Nismo-Logo kündet von ihrem exklusiven Charakter. Die neu entwickelten Dunlop-Reifen bieten mehr Grip und eine bessere Führungskraft in Kurven. Die Bilstein-Stoßdämpfer wurden sowohl im Zug wie im Druck weicher abgestimmt, um der Gewichtsreduzierung Rechnung zu tragen. Auch die Federraten wurden modifiziert.
Innen gibt es verbesserte Recaro-Sportsitze mit (noch) mehr Halt. Trotzdem ist jeder Sitz 1,4 Kilo leichter als zuvor. Schwarzes Leder mit roten Akzenten soll Rennsport-Flair erzeugen. Die Sitzpolster sind aus rotem Velours-Kunstleder, am Lenkrad, Armaturenbrett und Dachhimmel findet sich dunkelgraues Alcantara.
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