Neuer Mercedes SL: Allrad, hyperanaloges Cockpit und Performance-Hybrid
In Kürze
- 2+2 Sitzer mit neuer Plattform
- Erstmals Allradantrieb und Allradlenkung in einem SL
- Vorerst V8-Turbo-Benziner als Motorisierung
- Das Dach ist wieder ein klassisches Stoffverdeck
- 11,9-Zoll-Touchscreen mit Schwenkfunktion im Cockpit
Der SL ist mittlerweile eine Ikone unter den offenen Sportwagen. Und so soll auch die neue Generation klar als SL zu erkennen sein: Powerdomes auf der Motorhaube, lange Motorhaube, langer Radstand bei kurzen Karosserieüberhängen - die Designer haben bei den Vorgängergenerationen genau hingeschaut.
Jetzt präsentiert Mercedes den neuen SL, als Mercedes-AMG wohlgemerkt und das Auto wurde bei AMG in Affalterbach komplett eigenständig entwickelt, betonen die Macher. Und kein einziges Bauteil entstammt dem Vorgänger-SL oder einem anderen Modell wie etwa dem AMG GT Roadster.
Der neue SL kommt mit einigen technischen Neuerungen. So wird die Kraft (erstmals für einen SL) mittels Allradantrieb auf die Straße übertragen. Die AMG Performance 4MATIC+ Allrad-Technologie sorgt dabei für eine vollvariable Momentenverteilung auf Vorder- und Hinterachse.
Nächste Neuerung (gab es auch noch nie für den SL) ist die Allradlenkung, die serienmäßig verbaut wird. Abhängig von der Geschwindigkeit lenken die Hinterräder entweder in die entgegengesetzte (bis 100 km /h) oder in die gleiche (schneller als 100 km/h) Richtung der Vorderräder.
Mercedes bietet den SL fürs erste mit einem kräftigen Biturbo-V8 an. Im SL 55 leistet der Motor 476 PS und beschleunigt den Benz in 3,9 Sekunden auf 100 km/h, im SL 63 sind es sogar 585 PS (und damit beschleunigt der SL in 3,6 Sekunden auf 100 km/h).
Dabei wird es aber nicht bleiben. Mercedes-AMG kündigt auch einen Performance-Hybrid-Antrieb mit einem Elektromotor an der Hinterachse an. Der soll die Fahrdynamik erhöhen und gleichzeitig höchst effizient sein - mehr verrät man freilich noch nicht zu dem Thema. Weiters sind auch V6-Motoren wohl in der Pipeline.
Getriebetechnisch kommt ein so genanntes AMG SPEEDSHIFT MCT 9G Getriebe zum Einsatz. Es soll ein emotionales Schalterlebnis mit extrem kurzen Schaltzeiten bieten. Eine nasse Anfahrkupplung ersetzt den Drehmomentwandler. Sie reduziert das Gewicht und optimiert durch ihre geringere Massenträgheit das Ansprechverhalten auf Gaspedalbefehle, insbesondere beim Spurt und bei Lastwechseln, erklärt man in Affalterbach.
Cockpit
Fürs Interieur bzw. die Bedienung des SL haben die Designer das "hyperanaloge Cockpit" entwickelt. Was soll das sein? Es soll eine "spannende Kombination aus analoger Geometrie und digitaler Welt" schaffen. So ist beispielsweise beim volldigitalen Kombiinstrument ein dreidimensionales Visier integriert. Beim serienmäßigen MBUX Infotainmentsystem stehen mehrere, spezifische Anzeigestile und unterschiedliche Modi zur Auswahl. Ohne großen Touchscreen kommt heute offenbar kein Auto mehr aus. Gescheiterweise (für ein Auto, bei dem auch die Sonne von oben reinscheint) lässt sich der Bildschirm in der Neigung zwischen 12 und 32 Grad verstellen (elektrisch natürlich).
Der SL setzt beim Dach nun wieder auf ein ganz klassisches Stoffverdeck. Das spart gleich einmal 21 kg an Gewicht. Dass der Komfort im Inneren gewahrt bleibt, dafür sorgt die dreilagige Konstruktion des Dachs, samt integrierter Akustikmatte. Das Öffnen und Schließen dauert nur rund 15 Sekunden und ist bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h möglich.
Übrigens ist der SL offiziell ein 2+2 Sitzer, wobei die hinteren beiden Sitze nur für Personen unter 1,50 Meter geeignet sind, erklärt man bei Mercedes.
Preise für die neue SL-Generation gibt es derzeit noch nicht.
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