Matt lackiertes Auto: Warum Sie damit nie in die Waschstraße dürfen

Matt lackiertes Auto: Warum Sie damit nie in die Waschstraße dürfen
Matt lackierte Autos sieht man auf den Straßen immer öfter. Dabei hat die Trendlackierung massive Nachteile. Etwa: Waschstraßen sollten Sie mit so einem Auto tunlichst meiden.

Mattlack-Autos, also jene, die nicht mit Glanzlack überzogen sind, sondern ein auffälliges, mattes Finish haben, gibt es von diversen Autoherstellern immer wieder im Programm. Es ist eine gewisse Modeerscheinung, nicht zu glänzen. Die ersten komplett matten Autos ab Werk gab es aber schon vor rund 15 Jahren: BMW, Mercedes, Audi und Smart boten Neufahrzeuge in original matter Lackierung an, teilweise für satte Aufpreise von bis zu 5000 Euro. Die Kundenerfahrungen waren zum Teil schwierig, die Nachfrage deshalb gering. 

Denn: Diese Modeerscheinung hat krasse Nachteile und ist nicht so beständig und robust, wie der Glanzlack. Das wissen all jene, die ein solches Auto fahren: die meisten Hersteller klären ihre Kunden bei der Bestellung über die Nachteile des Mattlacks auf. Und bei manchen muss man sogar schriftlich bestätigen, dass man auf die Eigenheiten des Mattlacks Rücksicht nimmt. Denn: Es gibt ein paar wichtige Fakten, die man Mattlack-Autos berücksichtigen muss.

Matt lackiertes Auto: Warum Sie damit nie in die Waschstraße dürfen

1. Fahren Sie niemals mit einem Mattlack-Auto in die Waschstraße

Durch die Bürsten bzw. Tücher in der Waschstraße, die über den matten Lack streichen, werden vor allem die Kanten am Auto beansprucht. Was passiert? Kanten, über die oft gestrichen wird, werden quasi poliert. Ein Effekt, der beim Mattlack-Auto zu genau dem führt, was Sie nicht wollen: die Stellen werden glänzend (oder speckig). Zudem können Wachse und Polymere aus Autowaschanlagen die feinen Poren des Mattlacks schließen und ebenfalls zu einer glatten, glänzenden Oberfläche führen. Weshalb die Waschstraße für matt lackierte Autos tabu ist. Die Wäsche per Hand, Hochdruckreiniger und Spezial-Reinigungsmittel ist empfohlen.

2. Lack-Ausbesserungen sind nahezu unmöglich

Bei einem Original-Mattlack ist punktuelles Ausbessern nicht möglich. Was beim Glanzlack oft toll funktioniert, nämlich, dass man einen kleinen Steinschlag durch den Originallack zum Verschwinden bringt, funktioniert beim Mattlack nicht. Weil eben das glänzende, verschwimmende Element fehlt, das beim Glanzlack so wunderbar kaschiert. Wer beim Mattlack tupft, hat Tupfen am Lack. Also besser nicht selbst machen, sondern in die Werkstatt damit. Partiell glänzende Stellen infolge leichter mechanischer Einwirkungen - etwa Streifspuren von einem Fingernagel, Mantelknopf oder Schuh im Türeinstieg - können mit üblichen Verfahren (Polieren) nicht beseitigt werden. Für eine einfache Auffrischung des Mattierungseffekts müssen noch geeignete Verfahren entwickelt werden.

3. Polieren nicht erlaubt

Es liegt schon auf der Hand, aber wir sagen es nochmals klar: polieren funktioniert beim Mattlack nicht. Dadurch würde der Lack glänzend werden - was man eben nicht will, beim matten Auto.

4. Nur mit speziellen Reinigungsmittel

Mattlack-Autos vertragen keine scharfen Reinigungsmittel: Es gibt spezielle Pflegemittel für matte Lacke. Wichtig: Die neutralen Reiniger mit einem weichen Mikrofasertuch immer ohne Politur oder Hartwachs auftragen.

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Wer trotz dieser Nachteile immer noch überzeugt davon ist, ein mattes Auto zu wollen, der könnte als Alternative das Auto folieren lassen. Erwähnenswert ist, dass man sein Fahrzeug herkömmlich in „Glanzlack“ bestellen und es vom Fachbetrieb mit einer „Mattfolie“ beschichten lassen kann. Der Vorteil: Man kann später die Folie wieder entfernen. Die Kosten sind meist gering.  

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