Konkurrenz für Tesla Model S: Audi präsentiert den e-tron GT

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Der elegante Audi kommt in zwei Varianten auf den Markt.

Nachdem man Bilder von den getarnten Prototypen schon seit einiger Zeit kennt, präsentiert Audi nun das Elektroauto e-tron GT in seiner endgültigen Form. Und es ist ein sehr fesches Auto geworden, das die Ingolstädter als viertüriges Coupe bezeichnen. Designer Marc Lichte sagt, dass dies der schönste Audi ist, der je aus seiner Feder geflossen ist.

Zur Einordnung: Mit dem e-tron GT will Audi natürlich dem Tesla Model S im Segment der Luxus-E-Autos im sechsstelligen Euro-Bereich Konkurrenz machen, gleichzeitig teilt sich der Audi seine Gene mit dem Porsche Taycan. High Performance Gran Turismo nennen die Audi-Leute ihr Elektroauto.

Und so wie es vom Porsche mittlerweile mehrere Leistungsvarianten gibt, so bringt Audi den e-tron gleich in zwei Versionen: Als "normalen" e-tron GT quattro und als scharfen RS.

Audi e-tron GT

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Leistung

Der Audi e-tron GT hat zwei Elektromotoren, einen an der Vorderachse, der 175 kW/238 PS leistet und einen an der Hinterachse, der 320 kW/435 PS leistet. Macht in Summe eine Systemleistung 350 kW/476 PS. Im Boost per Launch Control stehen für zirka 2,5 Sekunden bis zu 390 kW (530 PS) bereit. In der RS-Variante werden ebenfalls 175 kW an die Vorderachse geschickt, hinten sind es hier allerdings 335 kW/456 PS. Die Gesamtleistung beträgt 440 kW /598 PS, das Gesamtdrehmoment 830 Nm. Im Boost erhöht sich die Leistung kurzzeitig auf 475 kW/646 PS.

Das heißt für die Fahrleistungen, dass der e-tron GT in 4,1 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt, der RS schafft es in 3,3 Sekunden. Die Entwickler verweisen stolz darauf, dass solche Sprints auch mehrmals hintereinander machbar sind, was am komplexen Thermomanagement für die Batterie liegt.

An beiden Achsen bilden die E-Maschine, ihre Leistungselektronik und das Getriebe einen kompakten Block. Der hintere Elektromotor schickt seine Momente auf ein Zweiganggetriebe. Der kurz übersetzte erste Gang sorgt beim herzhaften Tritt aufs Fahrpedal für fulminante Beschleunigung. Wenn man behutsam anfährt, fährt der e-tronGT im zweiten Gang an. 

Audi RS e-tron GT

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Reichweite

Beim Thema Elektroauto interessieren natürlich Reichweite und Ladezeiten ebenso wie die Fahrleistungen. Der e-tron GT soll mit seiner 85-kWh-Batterie auf eine Reichweite von 487 Kilometer kommen, beim RS sind es 472 Kilometer (nach WLTP). 

Der e-tron GT verfügt über zwei Ladeklappen. Auf beiden Seiten gibt es Anschlüsse für Wechselstrom (AC), rechts liegt zudem ein Anschluss für Gleichstrom (DC). So wie der Porsche Taycan arbeitet der Audi mit einer Systemspannung von 800 Volt.

Der e-tron GT kann serienmäßig mit 11 kW Leistung Wechselstrom laden, kurz nach dem Marktstart folgt ein Ladegerät für 22 kW Leistung als Option. An einer ausreichend starken Gleichstrom-Säule erzielt der elektrische Gran Turismo in der Spitze bis zu 270 kW Ladeleistung. Damit kann er in gut fünf Minuten Energie für bis zu 100 Kilometer Strecke nachladen.

Stolz ist Audi auf das Thermomanagement für den e-tron GT. Vier separate Kühlkreisläufe temperieren die Hochvolt-Komponenten und den Innenraum, jeder auf einem eigenen Temperaturniveau. Sie lassen sich je nach Bedarf flexibel miteinander verschalten. Wenn der Fahrer mehrfach hintereinander hohe Leistung abfordert, koppeln Ventile den Kühlkreislauf der Batterie an den Kältemittelkreis der Klimaanlage an – die intensive Kühlung hält die Performance des Antriebs auf konstant hohem Niveau. Auch beim schnellen Gleichstrom-Laden, das die Batterie bis auf 50 Grad Celsius erwärmen kann, hilft der Kältemittelkreis beim Kühlen.

Zum Serienumfang des e-tron GT zählt eine Wärmepumpe, die den Innenraum mit der Abwärme der Hochvolt-Komponenten heizt.

Übrigens hat Audi für den e-tron GT einen eigenen Sound komponiert. Der optionale e-tron Sportsound (Serie beim RS e-tron GT ) umfasst zwei Steuergeräte und Verstärker im Gepäckraum. Sie erzeugen einen separaten Außen- und Innensound, den je zwei Lautsprecher außen und innen abstrahlen. Als Basis für den digitalen Sound dienen Daten über die Drehzahl der E-Maschinen, die Last, die Geschwindigkeit und weitere Parameter. Auf dieser Grundlage soll ein synthetischer Klang entstehen, der die Arbeit des Antriebs authentisch und fein nuanciert abbildet.

Im Innenraum setzt der e-tron GT auf Nachhaltigkeit und ist mit einem lederfreien Designpaket zu haben. Die Sportsitze sind hier entweder in einer Kombination aus Kunstleder und dem Stoff Kaskade bezogen oder in einem Mix aus Kunstleder mit dem Microfasermaterial Dinamica. In beiden Fällen kommen recycelte Materialien zum Einsatz – etwa Polyesterfasern, die aus ehemaligen Kunststoffflaschen hergestellt worden sind, Textilien oder Faserreste aus Webkanten. In jeder Kaskade-Bezugsgarnitur stecken 119 wiederverwertete Kunststoffflaschen. 

Der Vorverkauf beginnt noch im Laufe dieses Monats. Die genauen Preise für Österreich sind noch nicht bekannt - zur Orientierung: In Deutschland kostet der e-tron GT 99.800 Euro, der RS 138.200 Euro.

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